Noch blitz-blanke Eier ohne „Pick“
Ja, wir müssen noch einige Tage warten …
Danke, S.F.

Ja, wir müssen noch einige Tage warten …
Danke, S.F.


Auch RUPERT schaut nach „Picks“!
Danke, M.H.!
In Heidelberg, wo in den vorausgegangenen Jahrzehnten oft die ersten Küken in den Webcams zu sehen waren, werden wir uns noch einige Tage gedulden müssen. (Es handelt sich ja nicht um ein Wettrennen.)
Für unsere neuen Gäste aus den Tiefen meines Tagebuchs der Vorjahre einige Informationen zum Schlupf :
Vor dem Schlupf durchbricht der Schnabel des Kükens die Membran zur Luftkammer (Diese erkennen wir, wenn wir beim hart-gekochten Ei die Schale entfernen.) und das Küken kann dann erstmals atmen.
Bevor der Sauerstoffvorrat zu Ende geht, bewegt das Küken die Nacken- und Beinmuskeln. So durchlöchert der “Eizahn” auf dem Oberschnabel des Kükens die Eischale mehrfach – quasi am Äquator – von innen! (Das ist selbstverständlich kein Zahn, sondern eine winzige, aber spitze Ausstülpung, wirkt aber wie ein Dosenöffner. )
In den Vorjahren haben einige Gäste über die Webcam 2 diese ersten „Picks“ erkannt!
Nach einigen Atemzügen frischer Heidelberger Luft – heute noch immer recht kühl – und einer Erholungsphase, die einige Stunden dauern kann, wird das spitze Eischalenende weggedrückt. (Wir werden dann an den Schalenresten sehen, dass die Schale an der richtigen Stelle geknackt wurde.) LISELOTTE unterstützt keineswegs diese “Flucht“ aus dem Ei.
Manche behaupten, Mutter & Kind würden bereits vor dem Schlupf akustisch miteinander – wie sagt man heutzutage? – kommunizieren. Wir haben das hier, trotz der guten Mikrophone, noch nie vernommen.
Das feuchte, rosige und völlig erschöpft liegende Küken wird unter der wärmenden Mutter sehr schnell getrocknet und sieht bereits nach wenigen Minuten als schneeweißes wolliges Kleinkind – na, ja! – irgendwie “süß” aus.
In den Vorjahren, bitte zurück blättern, konnte dieser Vorgang mehrfach gut dokumentiert werden. Es gab aber auch Jahre, wo in der Morgendämmerung beim ersten Blick auf die Mutter bereits ein abgetrocknetes, fluffiges Küken unter ihr sichtbar wurde, wenn diese ihre Brut- nun Huderhaltung – änderte.
Abendlicher Blick in die „Höhle des Löwen“!
Danke M.H.!

Wenn ich richtig gezählt habe, sind wir heute etwa am 23. oder 24.Tag der Brutzeit, die in diesem Jahr in ziemlicher Kälte stattfand.
In den Eiern haben sich die befruchteten Eizellen längst zu Embryonen verwandelt. Der Nachwuchs ist inzwischen fast ausgereift und nahezu vollständig entwickelt!
Nun dreht sich der Embryo bald in die richtige Position, um die Eischale demnächst zu sprengen. Ein recht komplizierter Ablauf!

Etwa um den 26. Tag der Brutzeit, 2025 etwa am kommenden Wochenende, wird der Embryo den Kopf nach rechts unten unter den rechten Flügelstummel drehen, so dass der Schnabel in Richtung der Luftkammer zeigt. (Die Luftkammer kennen wir aus dem hart gekochten Hühnerei.) Der Schnabel drückt so bereits dann gegen die Membran, die den Embryo noch von der Luftkammer trennt. So bewegt sich der Embryo allmählich in die Schlupfposition:
Der große Kopf wird am stumpfen Ende des Eies liegen und die Beine können sich in Richtung spitzes Ende strecken. (Dazu fehlt ihnen jetzt noch die Kraft.) Läge der Kopf im spitzen Ende des Eies, könnte der “Eizahn” auf dem Oberschnabel die Schale nicht am “Äquator” öffnen. In den letzten Tagen vor dem Schlupf ruht das Küken und sammelt seine Kräfte im Nackenmuskel, der die Schalenhälften beim Schlupf auseinander drücken muss. Seine Nahrung, die ihm im Dottersack mitgegeben wurde, hat der Embryo bereits nahezu aufgebraucht, der Kalk für seine zarten Knöchelchen kam aus der Eischale, die nun allmählich dünner geworden ist.
(Wir Älteren erinnern uns an die 196o-er/1970-er Jahre, als Pestizide in der Nahrungskette der Greifvögel deren Eischalen so dünn werden ließ, dass diese unter dem Gewicht der brütenden Eltern zerbrachen.)

Bei dem brütenden RUPERT sträubt sich heute das Gefieder gegen den eindringendenWind. Federn werden im Kasten aufgewirbelt.
Oben im „Falkenzimmer“ des Turms bin ich immer über den Temperaturunterschied im Vergleich zum Marktplatz unten überrascht. Im Winter ist es dort oben kälter, im Sommer (Sonneneinstrahlung auf das schwarze Schieferdach) heißer als unten! Als ich vor zwei Jahrzehnten dort oben oft längere Zeit am Nistkasten stand, habe ich oft jämmerlich gefroren und auch oft sehr geschwitzt. Dann half natürlich, unten angekommen, – in/vor der MAX-Bar am Marktplatz ein heißer Tee oder ein kalter Drink! „Nun haben Sie sich doch nicht so! Es doch heute gar nicht so kalt/heiß“, wunderten sich dann die Menschen am Nachbartisch über mich.
Wir beobachten deshalb seit 25 Jahren, dass die Falken – wenn sie von der Nistkasten-Anflugstange zu einem Jagdflug starten – flugs zur Schleuse fliegen, sich dort den Wind stellen und sich in engen, dann immer größer werdenden Kreisen vom Wind, wie in einem Fahrstuhl nach oben tragen lassen, bis sie dann – oft nach Minuten – als winziger Punkt über „alle Berge davon“ sind.Rechts sehen wir LISELOTTE eintreten, links verschwindet RUPERT.
Danke, M.H.!

Ich kann nicht erkennen, welcher Vogel erbeutet wurde.
NACHTRAG:
DANKE für die Kommentare! Es handelt sich um einen Star!
Danke, M.H.!


Danke, K.!
Oh! Eine ungewöhnliche Frage aus Kindermund! (schriftlich eingereicht)
Ernst gemeint oder will man mich testen? (Das Foto meines Frühstücksei in meinem Tagebuch vom 8.März 2025 hat wohl diese Frage provoziert.)
Mit mürrisch-ungläubigen Blick würde ich mündlich antworten: „Im Prinzip ja, aber da bekämst Du großen Ärger! Nicht nur mit mir!“
Ich habe in meinen Unterlagen gesucht:
Am 25. Mai 2005 konnte ich ein Restei aus dem Nistkasten bergen. Ich sandte das Ei, wie damals alle aus baden-württembergischen Horsten geborgenen Resteier, über die AGW Baden-Württemberg (Fr.Schilling+) an das Pharmakologische Institut der Universität Freiburg i.Br. Dort wurde der Inhalt aufwändig auf Rückstände überprüft. (Ich erfuhr nicht, ob dieses Ei unbefruchtet war oder ob ggf. der Embryo sich nicht entwickelt hatte.)
Ich erfuhr allerdings bei der nachfolgenden Jahrestagung der AGW, dass die Messwerte dieser Resteier so hohe Rückstände an Derivaten von Pestiziden, Fungiziden etc. aus der Nahrungskette der Falken aufwiesen, dass diese Eier z.B. – ! – “ nicht zur Nahrungsaufnahme für den Menschen“ geeignet wären.
Auf die Idee, aus Wanderfalkeneier z.B. ein Omelett zu machen, kommt wohl niemand, mein liebes Kind!
Aber:
Der Naturforscher Charles Darwin (1809-1882), dem wir u.a. die Erkenntnis der Evolution verdanken, gehörte als junger Mann in London einem elitären Club junger Männer an, die sich das Ziel gesetzt hatten, jedes Lebewesen einmal auf dem Teller zur Mahlzeit gehabt und verspeist zu haben. (So etwas gibt es wohl nur in England!) Irgendwo in seinen Aufzeichnungen kann man lesen, es hätte „Eule“ zum Diner im Club gegeben.)
Und wieder einmal gewährt uns LISELOTTE einen Blick auf das Gelege, weil ihr das „Steinchen-ziehen“ wichtig war.
