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13. Feb., 2018

Wanderfalke, Turmfalke, Rotfußfalke, Merlin, Baumfalke, Gerfalke, Wüstenfalke

Von |2018-02-13T15:21:23+01:0013. Februar 2018|Allgemein, Tagebucheintrag|0 Kommentare

Sie alle hatte Marcus zum Lamm in Heidelberg seinerzeit auf dem Schloss gesehen, beschrieben und malen lassen! Unsereins denkt dabei an die gefangen gehaltenen Vögel, die zwar gelegentlich zur Jagd genutzt, verschenkt, verkauft und verbraucht wurden, ansonsten aber angebunden im dunklen Vogelhaus – auf dem heutigen Stückegarten gelegen – als Prestigeobjekte zur Schau bei Besuchen anderer Fürsten gezeigt wurden.
Im Tagebuch von Friedrich IV. kann man an einem mir nicht mehr zugänglichen Datum lesen “ Sint mir alle veschel davon“ , also geflohen oder vorsätzlich der Freiheit zurück gegeben (Racheakt, oder gab es da schon eine Art PETA?). Am Folgetag dann der Eintrag “ Sint einige zurück…“
Ragnar K. Kinzelbach und Jochen Hölzinger schreiben in ihrem Kommentar zu „Marcus zum Lamm (1544-1606) Die Vogelbücher aus dem Thesaurus Picturarum“ Stuttgart 2000, S. 132 : 

“ Auffallenderweise fehlt im Thesaurus picturarum der Wanderfalke, ebenso der „Blaufuß“ (= Lanner). Beide waren möglicherweise durch ständige Nachfrage durch die Falknerei schon seltener geworden und daher im Heidelberger Falkenhaus neben den häufigeren Habichten nur unregelmäßig vertreten…
Der Wanderfalke könnte sich im Ausgabenbuch von Friedrich IV. unter der folgenden Eintragung verbergen:
„13.11.1599 drei „falcken“ in Heidelberg angekauft durch Falkenmeister Canouski für 120 fl.  Sieben Wanderfalken erwarb Canouski am 6.12. 1599 unter dem Namen „slechte Falken“ für insgesamt 140 fl.- wobei „schlecht“ nicht abfällig gemeint ist, sondern im Sinn von „schlicht“ zur Bezeichnung einer weniger wertvollen, einer gewöhnlichen weil einheimischen Art dient.“
Hier hat Hölzinger natürlich recht: Im Holländischen heißen PALATINA und ZEPHYR  „slechtfalken“.

Die Bilder sind – mit unseren modernen Augen betrachtet – nicht besonders akkurat angefertigt. Irgendwie sehen in ihm alle Vögel sich sehr ähnlich und die besonderen Kennzeichen stimmen nicht immer.
Dennoch eine interessante Lektüre!

8. Feb., 2018

Was gehört zum Tagesprogramm eines Wanderfalken?

Von |2018-02-08T09:45:56+01:0008. Februar 2018|Allgemein, Tagebucheintrag|0 Kommentare

Zur Zeit können wir hier im Kasten das BALZVERHALTEN des Terzels gut beobachten. Wir sehen auch das Verhalten des weiblichen Falkens. Wir hören auch das häufige weiche „gääh-i“ des Lahnens, so nennt man diesen Laut, und das leise Zirpen, wenn die beiden dicht voreinander stehen. Was wir nicht sehen, sind die gemeinsamen Flüge der beiden, bei denen ZEPHYR zeigt, was er leisten kann.
Das ist ein Verhalten, das wir nur in diesen Monaten sehen.
Zum ganzjährigen Alltag gehören bei beiden Geschlechtern lange Zeiträume, an denen sie auf einer sicheren Warte mit guter Übersicht ungestört den Flugverkehr anderer Vögel beobachten. Oft stehen sie dann mit etwas eingezogenem Kopf, oft auch nur auf einem Fang ruhend, stundenlang – z.B. hier in Heidelberg auf den Turmspitzen der Kirchen. Sind sie ganz entspannt, beginnen sie mit der ausgiebigen Pflege ihres Federkleides mit der Schnabelspitze. Auch das kann eine halbe Stunde dauern und wir Zuschauer staunen über die Gelenkigkeit der Falkenwirbelsäule.
Unten zeigt uns das ZEPHYR am 7. Februar bei beginnender Dämmerung an seinem Schlafplatz. Wir sehen: Zum Tagesablauf der Falken gehören lange Zeiten der körperlichen Ruhe und der Körperpflege.
Ist ja nichts Besonderes, tun wir Menschen auch.
Danke, Coriena!
 
 
 

26. Apr., 2017

Aus der Ferne

Von |2017-04-26T10:40:13+02:0026. April 2017|Allgemein, Tagebucheintrag|0 Kommentare

Sehe ich das richtig, dass die Altfalken seit gestern Mittag nun – ganz gegen die bisherigen Erfahrungen – häufig im Nistkasten sind oder außen auf der Anflugstange stehen? Das freut mich, es zeigt uns, dass sie ihre Aufgabe erfüllen. Offenkundig haben sie mit bekommen, dass gestern der Nachwuchs plötzlich weg war und wieder auftauchte. P & P wissen ja nicht, dass die „Felswand“ ihres Horstes hohl ist und erwarten potentielle Feinde von außen.
Das Glück war bisher – bis auf die Attacken der Nilgänse 2015 und 2016, die wir erfreulicherweise mit Hilfe der Universität Bonn abweisen könnten – auf unserem Paar! Das ist nicht selbstverständlich. In diesem Jahr konnten wir aus Rom-  „Birdlife Italia“ – und USA -„BCAW“- vom plötzlichen Verschwinden von Alt und Jung und Brutabbrüchen, Umverpaarungen lesen.

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