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13. Jan, 2019

Freude über die neue Webcam 2

Von |2019-01-13T08:28:37+01:0013. Januar 2019|Allgemein, Tagebucheintrag|0 Kommentare

Seit gestern können wir die Bilder der neuen Webcam, die aus den eingegangenen Spenden der letzten Monate finanziert wurde, sehen. Nun haben wir also wieder auch bei Nacht Einblick, ohne die Falken durch das IR-Licht zu stören. Die neue Kamera wurde zuvor durch Dr. A.H. und Dr. E.S., Universität Bonn, an das Nilgans-Abwehr-Programm angepasst und entsprechend eingestellt. Herzlichen Dank! Das alles, auch die Montage am Donnerstag, ist zeitraubend und benötigt Fachleute, die das ehrenamtlich für uns erledigen! Das macht nicht nur mir Freude!

HERZLICHEN DANK!

22. Dez, 2018

Zum Jahresende

Von |2018-12-22T12:10:22+01:0022. Dezember 2018|Allgemein, Tagebucheintrag|2 Kommentare

verabschiede ich mich – bis um Jahresbeginn – in südlichere Gefilde. (Das habe ich einigen Vogelarten abgeguckt.)
Prima, dass sich ZEPHYR uns in dieser dunklen Jahreszeit jeden Abend und am frühen Morgen zeigt! Das Paar ist in Heidelberg bereits anwesend  und wir dürfen uns entspannt, nein, – gespannt ! – auf den Beginn der Balz freuen.
Herzlichen Dank an alle Gäste und Besucher/-innen dieser Seite, vor allem an jene, die tatkräftig mitarbeiten oder uns finanziell unterstützen, damit wir auch 2019 –  dann im 20. Jahr diese Projekts! –  das Familienleben der Heidelberger Wanderfalken mit erleben dürfen!
Schöne Festtage und ALLES GUTE für das neue Jahr!
 

19. Dez, 2018

Wanderfalken auf Schiffen

Von |2018-12-19T15:19:08+01:0019. Dezember 2018|Allgemein, Tagebucheintrag|0 Kommentare

Ich blättere gerade  wieder in dem hübschen Buch „Falcon“ von Helen Macdonald, Reaktion books , London 2006 (auf Deutsch „Falke-Biographie eines Räubers“ bei C.H.Beck, 2016 – Welch alberner Zusatz! Ein Falke „raubt“ nichts, die Natur hat ihn seit Jahrmillionen als Beutegreifer von Vögeln entwickelt!)
Nun ja.
Schiffe sind selbstverständlich kein typischer Aufenthaltsort für Wanderfalken! Aber auf ihren Wanderungen, z.B. von der Arktis nach Südamerika legen sie oft lange Strecken auch auf hoher See zurück. Der Heidelberger Biologe W.B. zeigte uns vor Jahren bei einem seiner Vorträge seinen Schnappschuss eines Wanderfalken, der sich – weitab vom Festland – auf einem Schiff ausruhte.
Im Falkenbuch des Stauferkaisers Friedrich II. aus dem 13. Jhdt. sehen wir ähnliche Szene: Die Seeleute freuen sich am geblähten Segel, der Falke stellt sich frontal in den Wind. Gut beobachtet!
 

 

7. Dez, 2018

Zucht statt Wilderei und illegaler Vogelhandel ?

Von |2018-12-07T11:19:03+01:0007. Dezember 2018|Allgemein, Tagebucheintrag|0 Kommentare

Davon träumen Vogelschützer, die noch immer Horste in der freien Natur vor der drohenden Aushorstung der Küken durch Wilderer bewachen müssen und oft hilflos gegen den illegalen Handel mit Greifvögeln und anderen Arten ankämpfen!
Ich bin allerdings ein Gegner der Hybridzüchtung, wenn  – in Gefangenschaftshaltung – Falken gezüchtet werden, die in freier Natur sich nicht paaren würden, z.B. ein Falke, dessen Eltern ein Gerfalke und ein Wanderfalke sind. Das erinnert mich  an „Dr. Frankensteins Labor“ und führt, wenn solche Hybridfalken in die Freiheit flüchten, zur Verfälschung der natürlichen Fauna. Wer will so etwas?
Finger weg von frei lebenden Wildtieren!
 
 Falconer’s breeding secrets could curb trafficking trade 

25. Nov, 2018

Zu einem Nachmittag am Sonntag

Von |2018-11-25T16:32:57+01:0025. November 2018|Allgemein, Tagebucheintrag|0 Kommentare

passt gut das Verhalten von ZEPHYR! Mit gefülltem Kropf ruht er im Eingang des Nistkastens. Seine Körperhaltung und das leicht aufgeplusterte Gefieder zeigt, dass er völlig entspannt ist. Dennoch sind seine Augen unaufhörlich aktiv und wir erkennen an seiner Blickrichtung, was ihn interessiert: Er beobachtet die Tauben auf dem Markplatz, der bereits zum Weihnachtsmarkt dekoriert und mit Buden bestückt ist. Er schaut auf die Hausdächer, und prüft, was sich dort bewegt. Als ein Vogel, von Westen kommend, ihn direkt überfliegt, zuckt er zusammen. Was mag das für eine Art gewesen sein? Dann pflegt er sein Gefieder und wir staunen wieder einmal über die Beweglichkeit seiner Halswirbelsäule. Ganz überraschend fliegt er schließlich ab.
 
Danke, Krystyna!

Danke, Krystyna!

9. Okt, 2018

Und wenn es keinen Nistkasten für die Heidelberger Wanderfalken gäbe?

Von |2018-10-09T18:50:31+02:0009. Oktober 2018|Allgemein, Tagebucheintrag|0 Kommentare

Das werde ich gelegentlich gefragt, meist mit Lob und Anerkennung verbunden, gerade so, als würden Wanderfalken ohne menschliche Unterstützung nicht zur Brut kommen. Vögel gibt es aber seit vielen Millionen Jahren, seit unvorstellbar langen Zeiten in denen es noch keine Menschen gab!  Uns gibt es erst seit kurzer Zeit auf dieser Welt und wir erkennen jeden Tag, dass wir der Erde und ihren Bewohnern – gleich ob Pflanzen, Tieren, Klima, Luft und Wasser  – wenig Gutes antun. Seit Jahrmillionen kommen die Vögel, auch die Wanderfalken – die es auf allen Kontinenten (außer der Antarktis) gibt – mit der Welt zurecht und haben sich perfekt angepasst.
Alle zehn Falkenarten, die es in Europa gibt (weltweit etwa 38 Arten Falco) bauen selbst kein Nest! Sie legen ihre Eier in eine Baumhöhle, in eine Fels- oder Mauernische oder auf einem Felsband ab. Sie nutzen auch verlassene Nester anderer Vögel, so haben wir auch in Nordbaden seit einigen Jahren eine Brut des Wanderfalken auf einem Baum!
Durch das Freizeitverhalten von uns Menschen, z.B. Klettersport, Gleitschirmfliegen, Geocaching, Grillen, Zelten, Wandern, Drohnenflug, Kajakrudern in Nähe natürlicher Brutplätze  (Felswände) des Wanderfalken ist das Brüten dort in den letzten Jahrzehnten für den scheuen Falken schwierig geworden. Selbst wenn die Naturschutzbehörden die Annäherung und das Stören dort verbieten, so halten viele „Naturfreunde“ sich nicht daran.
Dagegen sind die von Menschen angebotenen Nistplätze auf hohen Gebäuden (Hochhäuser, Türme, Brücken) meist für Menschen unzugänglich und deshalb für die Falken sicher. In England gibt es Kirchtürme auf denen seit Jahrhunderten Wanderfalken brüten! Selbst auf sich bewegenden Großbaggern in der Kölner Bucht  (Hambacher Wald!) brüten auf rostigen Stahlträgern in großer Höhe Wanderfalken! Bis aus den Eiern die Küken schlüpfen hat sich der Brutplatz auf dem Bagger viele hundert Meter weiter an der Abbaukante bewegt!
Wenn also auf der Heiliggeistkirche kein Nistkasten wäre, würden sich die Wanderfalken eine andere sichere Ecke suchen, vielleicht unter einer hohen Autobahnbrücke oder auf einem hohen Industriebau?

24. Sep, 2018

Wenn einer eine Reise macht

Von |2018-09-24T16:13:38+02:0024. September 2018|Allgemein, Tagebucheintrag|0 Kommentare

dann kann er etwas berichten, sagte meine Oma.
Ich hatte in drei Wochen Ferien in Frankreich die Gelegenheit, ein schönes Falkenbuch zu kaufen und am Pool des Ferienhauses zu lesen. (Gelegentlich unterbrochen, um Turmfalken zu beobachten, die jeden Tag auf den Wiesen nebenan jagten.)
René-Jean Monneret ist – neben den Brüdern J.F. u. M.Terrasse – der bedeutendste Falkenkenner Frankreichs. Auf 240 Seiten stellt er in 10 Kapiteln den Wanderfalken vor, illustriert mit herrlichen Fotos und guten Zeichnungen. Mir gefällt seine ausführliche Beschreibung des Fluges und des Jagdverhaltens des Wanderfalken. Monneret, heute über 80 Jahre alt, hat seit den frühen 1960-er Jahren die  Wanderfalken vor allem im französischen Jura beobachtet, studiert und geschützt. Er berichtet in seinem Buch über Niedergang und die Rückkehr des Wanderfalken in Frankreich. Die Wiederansiedelung verlief parallel zu den Daten, die wir aus Deutschland kennen.
Wenig überraschend berichtet Monneret  nur über die französischen Wanderfalken. Auch in der angegebenen Bibliographie finde ich wenige deutsche Namen. Monneret  erinnert an die Aushorstungen durch deutsche Falkner in den 1960-er Jahren im Jura, die dort bis zu einem Drittel der Wanderfalkenpopulation wilderten. (Ich selbst hatte in den späten 1960-er Jahren Kontakt zu einem Förster, in dessen Revier bei Baerenthal, nahe der Grenze zu Deutschland, ein Horst bewacht werden musste.)
Auch in Frankreich wurde durch Horstbewachung, Adoption von Küken – aus Zuchten – durch wild lebende Paare der Wanderfalke gerettet. Im Osten und im Süden Frankreichs ist er wieder gut vertreten. Auch in den Städten gibt es nun auf Gebäuden nistende Paare, wie wir es als Heidelberger kennen. ( Im nahen Périgueux nannte man mir  vor einer Woche einen Nistkasten auf der Kathedrale Saint- Front!)
Monneret schätzt die Zahl der 2017 in Frankreich lebenden Paare auf 1 500 bis 2 000.
Dem Schlusskapitel von Monneret, dem er  den Titel „Observer- comprendre – et laisser vivre“ gibt, stimmen wir aus Heidelberg zu: „Beobachten – verstehen – leben lassen!“
Réne-Jean Monneret, Le faucon pèlerin,  www.delachauxetniestle.com
Description, Mours, Observation, Protection, Mythologie
2017   ISBN 978-2-603-02454-6    24,90 EURO (en France)

15. Jul, 2018

Das Falkenauge 4

Von |2018-07-15T11:15:25+02:0015. Juli 2018|Allgemein, Tagebucheintrag|0 Kommentare

 

Foto: Stefan Kresin+2002, AURORA atzt (Ausschnitt)

Da war doch im Bio-Unterricht – kurz bevor uns die  Äuglein zufielen – irgend etwas mit “gelber Fleck” (Fovea) auf der Netzhaut? Vergessen?
Na gut: Die Fovea ist eine trichterförmige Vertiefung auf unserer Netzhaut (Die prüft unser Augenarzt, wenn er unseren Augenhintergrund betrachtet!), wo die Sinneszellen besonders dicht gepackt sind. 50% unserer Sehnerven führen von dieser Stelle in das Gehirn!
WIR haben dort etwa 200 000 Sinneszellen pro Quadratmillimeter, der Wanderfalke über eine Million! Allein das verleiht ihm – schätzt man – eine achtfach höhere Leistungsfähigkeit im Vergleich zu unserem Auge. Taggreifvögel haben eine zweite, temporale Fovea neben der tief liegenden. Sie sorgt für eine binokulare Sicht in Zusammenarbeit mit der monokularen Scharfsicht der trichterförmigen Fovea! Wanderfalken sehen deshalb mit EINEM Auge besonders scharf! Wie oft haben wir schon hier im Kasten ganz verdrehte Falkenköpfe gesehen, wenn die Jungen oder Alten mit einem Auge etwas – z.B. eine Fliege auf einem Beuterest –  betrachteten! Ebenso wundern wir uns, wenn bei Jagdflügen Wanderfalken  der Beute nicht geradlinig nachfolgen, sondern aus einem Winkel  die Beute anjagen, in dem sie die Beute nur mit einem Auge sehen. Sie können auch mit EINEM Auge sehr gut fokussieren! (Das können übrigens auch Schwalben und  Mauersegler.) Nutzen die Wanderfalken beide Foveae gleichzeitig, so können sie also den Beutevogel punktgenau fixieren und gleichzeitig den breiten Horizont scharf sehen!

“Da war doch noch was mit Stäbchen und Zapfen …” – Gut aufgepasst, das gibt ein Fleißkärtchen! – : Von den zapfenförmigen Sehzellen – für Farben zuständig – verfügen Wanderfalken über vier, vielleicht auch fünf Arten, wir Menschen nur über drei!

Das bedeutet, dass Wanderfalken über ein völlig anderes und ausgeprägteres  Farbsehen verfügen! (Wir kennen das von den Insekten, inzwischen weiß man, dass auch Fische, selbst Schildkröten, ein weit höher entwickeltes Farbsehen haben als die Säugetiere.)
Wir Menschen, mit “schlechter” Farbsicht und “wenigen” Sinneszellen im Auge ausgestattet, lassen uns im Kino schon mit der Abfolge von 25-30 “stehenden” Fotos (!)  pro Sekunde als “Film” übertölpeln, ein Wanderfalke mit etwa 10-fach größerer Sehstärke und uns unbekannter Farberkennung würde da nur eine “langsame” Abfolge von Fotos in schwächlicher Färbung sehen…
Klingeling! Ende der Lektion! Ihr könnt in die Pause gehen! Und: Augen auf!

 

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