Hans-Martin Gäng

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17. März, 2023

SO haben wir hier noch nie eine Ablösung beim Brüten gesehen!

Von |2023-03-17T18:02:35+01:0017. März 2023|Tagebucheintrag|4 Kommentare

„Diese Interaktion finde ich  interessant… Bei PALATINA hat ZEPHYR immer ganz schnell das Weite gesucht.“, kommentiert S.F.  – Danke für diesen Mitschnitt! –  diesen Brutwechsel.

Seit 22 Jahren kennen wir diese Szene: Der Terzel brütet, das Weibchen kommt. Terzel erhebt sich, manchmal etwas zögerlich und langsam. Weibchen kommt im Wiegeschritt in gebeugter Haltung zum Gelege. Das ist, ich habe das kürzlich zum Balzverhalten der beiden hier bereits notiert, eine Imponier-und Drohhaltung des dominanten Weibchens, die der Terzel ebenfalls flach geduckt mit gesenktem Kopf –  als Demutshaltung – spiegelt. Bei ihm fehlt das drohende Auf-sie Zugehen. 

Heute geht das junge Weibchen LISELOTTE  nicht sofort zum Gelege, weicht nicht zurück, sondern verharrt lange in Drohhaltung auf der Stelle, bis ZEPHYR dann doch- sie rasch umgehend – „die Fliege“ macht. Interessant auch, wie die beiden akustisch kommunizieren (wie man heute sagt.) ZEPHYR piepst, LISELOTTE knarrt.

Die gleiche Brutablösung „Weibchen kommt/Terzel geht“ haben wir hier immer in Sekundenschnelle gesehen, s. „Gängs Tagebuch- Archiv“  Märzmonate der Vorjahre! Damals suchten die Terzel geradezu fluchtartig das Weite.

Wie interpretieren wir Menschen diese Paarbeziehung?

15. März, 2023

Das sieht schon etwas nach BRÜTEN aus

Von |2023-03-15T09:55:07+01:0015. März 2023|Tagebucheintrag|0 Kommentare

Wenn ich ehrlich bin, würde ich  – heute noch – gerne die beiden Eier unbedeckt sehen, obwohl es heute früh noch nahe 0° C kalt war. Aber beide Falken, soeben um 9.30 Uhr ZEPHYR, liegen ziemlich fest auf dem Gelege! Wenn sie sich dabei fest und energisch darüber „einrütteln“, ist es BRÜTEN, falls der Falke nur locker darauf ruht, ist es noch „WARM halten„. Brüten heißt also: Wärmezufuhr!

Beobachten wir also aufmerksam das Niederlassen und ggf. das Einrütteln!

Zunächst warten wir aber geduldig auf ein drittes , -ja ,auf ein viertes Ei!

Beide Falken haben auf der unteren Bauchseite  eine Stelle, die Fachbücher schreiben: eine paarige, also doppelte Stelle, die jetzt – natürlich hormonell gesteuert – besonders stark mit warmem Blut durchströmt wird! Es sind dort sogar einzelne Flaumfedern ausgefallen, damit die Eischalen in direkten Kontakt mit der Haut des Falken kommen. Das Federkleid, das die Vögel so trefflich gegen Kälte und Nässe isoliert, soll das jetzt und hier nun nicht leisten! Im Gegenteil! Um ein gleichmäßiges Bebrüten aller Eier – hier in diesem Kasten waren es ja meist vier! – zu erreichen, werden die Eier etwa alle ein bis zwei Stunden mit dem Schnabel gewendet. Nach unseren Beobachtungen, seit 2000 hier aufgezeichnet, geschieht das vor allem in den ersten Wochen der Brut, in denen der Embryo besonders schnell wächst. Beim Wenden der Eier wechseln die Falken auch die eigene Position mit einer Vierteldrehung, wobei sie immer  – zumindest mit einem Auge – den Nistkasteneingang  im Auge haben. Gegen Ende der Brutzeit werden die Eier nicht mehr so oft gewendet, in den letzten Tagen vor dem Schlupf überhaupt nicht mehr, denn das Küken bringt sich dann selbst in die Position um die Eischale aufzudrücken!

Wir können beim Brutwechsel nun gut beobachten, wie die Eltern ihre großen Fänge vorsichtig “einfädeln”, sich niederlassen und sich dann sorgfältig dicht über das Gelege  “einrütteln”. Erst dann legen sie sich flach darüber und dösen oder schlafen. Ihre Flügel und der Körper halten das Ganze eng zusammen und erhalten so die Wärme. Es ist etwa zu 80% das Weibchen LISELOTTE, das brütet, die Brutflecken am Bauch von ZEPHYR sind nur schwach ausgebildet. Er allein könnte  das Gelege nicht ausbrüten. Nachts wird immer LISELOTTE auf dem Gelege schlafen.

 

13. März, 2023

Noch hat LISELOTTE Zeit

Von |2023-03-13T17:20:30+01:0013. März 2023|Tagebucheintrag|2 Kommentare

für eine Lieblingsbeschäftigung aller Wanderfalken, seit 23 Jahren während dieser Phase der Brutzeit, im Nistkasten: „Steinchen-ziehen“ und „Boden-pflügen„. Wir werden das auch bald bei der Brut sehen, LISELOTTE wird das  auch im Liegen machen. Warum, ist mir nicht klar. Langeweile? Prüfung und Kontrolle des Untergrunds?

Ja, aber selten: Das Schlucken von kleinen Steinchen. Bei anderen Vogelarten, Körner- und Samenfresser, ist das verständlich. Wir kennen es von den dicken Muskelpaketen, wenn wir einen Hühner- oder Gänsemagen auf dem Küchentisch klein schneiden. Aber Wanderfalken als Fleischfresser? Sie verzehren  ihre Beutevögel restlos bis auf  deren große Knochen und Federn. Brauchen sie irgendwelche Mineralien aus dem Sand? Nahrungsergänzungsmittel?

Danke, M.H.!

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