Hans-Martin Gäng

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5. Juli, 2018

„Amsel, Drossel, Fink und Star…“

Von |2018-07-05T08:54:17+02:0005. Juli 2018|Tagebucheintrag|1 Kommentar

Manchen Arten geht es gut, wenn sie gerne in der Nähe des Menschen leben.  Die drei häufigsten Arten in deutschen Siedlungen und Städten sind Amseln, Buchfinken und Spatzen. Weniger gut sind die Zahlen der Stare (Vogel des Jahres 2018). Auch Vogelarten, die im Wald leben, geht es –  noch? – ganz gut: sowohl der Schwarzstorch, der Kleiber und der Mittelspecht zeigen gute Zahlen. Woher wissen wir das? Der Dachverband Deutscher Avifaunisten (DDA)  erfasst seit 1990 alljährlich systematisch die Zahl der Vogelarten, die in Deutschland brüten. Vier mal im Jahr werden in 2637 über ganz Deutschland verteilten Probeflächen alle Vögel notiert, die man dort hören oder sehen kann. In den Vorjahren hatte man zunächst vor allem von besonders attraktiven und bedrohten Arten, wie zum Beispiel vom Wanderfalken, vom Weißstorch und Steinadler genaue Bestandszahlen erhoben. Inzwischen macht man das mit vielen Arten, mit erschreckenden Ergebnissen.  Der Bestand des Kiebitzes beispielsweise ist seit 1990 um ca.75 % eingebrochen, ebenso der Bestand der Feldlerche.
 
 
 

5. Juli, 2018

„Alle Vögel sind schon da, alle…“ – Von wegen!

Von |2018-07-05T07:40:16+02:0005. Juli 2018|Tagebucheintrag|1 Kommentar

Seit drei Wochen lebe ich im landschaftlich schönen bayerischen Voralpenland und erschrecke jeden Tag über die geringe Zahl an Vögeln die ich sehe. Die „Krefelder Studie“ vom Herbst 2017 belegte, dass in weiten Teilen  Deutschlands mehr als zwei Drittel der fliegenden Insekten verschwunden sind. Das stört uns wenig, denn kaum jemand freut sich über Stubenfliegen auf seinem Teller, Wespen auf seinem Obstkuchen. Von Spinnen ganz zu schweigen! Von den 248 Vogelarten, die in Deutschland brüten, ernähren sich 80 % von tierischer Kost, die Häfte von ihnen  bevorzugen Kerbtiere.  Viele Vogelarten, die als erwachsene Vögel etwas anderes fressen, füttern zumindest ihre Jungen mit kleinen Insekten. Der Schwund der Insekten führt wohl dazu, dass ein Teil der Brut verhungert. Ich sehe auch hier in einer landwirtschaftlich geprägten Gegend kaum noch Schwalben oder Mauersegler.

2. Juli, 2018

Sommerpause

Von |2018-07-02T13:37:32+02:0002. Juli 2018|Tagebucheintrag|0 Kommentare

Über einige Umwege erreichen mich – z.T. besorgte Anfragen –  warum hier zur Zeit keine Falken zu sehen und auch keine Tagebucheinträge zu lesen sind. Nun, der 2018-Nachwuchs hat sicher längst Heidelberg verlassen und auch die Eltern ziehen nun wohl größere Kreise um Heidelberg.
Auch ich bin seit drei Wochen nicht in Heidelberg und habe nichts Interessantes zu berichten. Wir müssen bis zum Herbst Geduld haben um die Falken hier wieder sehen zu können. Wie ich mich kenne, werde ich in der Zwischenzeit bestimmt wieder hier etwas schreiben…
Gruss vom Tegernsee!

16. Juni, 2018

Eine gute Zeit

Von |2018-06-16T11:14:40+02:0016. Juni 2018|Tagebucheintrag|0 Kommentare

zum “Wanderfalken-gucken-sehen” hat nun begonnen! Zeit muss man haben und ein gutes Fernglas. Schönes Wetter haben wir ja, die Scheffelterrasse und/oder Stückegarten an der Schlossruine stehen zum Altstadtblick zur Verfügung. Auch auf der nördlichen Neckarseite, entlang des Philosophenweg, hat man eine gute Aussicht auf die Arena der Falkenfamilie.
Die Lieblingsplätze sind bekannt: Jesuitenkirche, Heiliggeistkirche, große herausragende Altstadtdächer, hohe Bäume im Wald auf beiden Talseiten. Den Dicken Turm sieht man am besten vom Karlsplatz, selbstverständlich ist der Turmumgang der Heiliggeistkirche (11-17 Uhr, 1 EURO) ebenfalls ideal zum Schauen. Fernglas nicht vergessen! Ohren spitzen! Denn lange bevor wir die Altfalken herannahen sehen, haben die hungrigen Kinder diese gesehen, schreien jämmerlich und fliegen ihnen entgegen.…

15. Juni, 2018

Vor 174 Jahren eine rätselhafte Aushorstung

Von |2018-06-15T18:34:58+02:0015. Juni 2018|Tagebucheintrag|2 Kommentare

Wanderfalken und Habichte waren auch in Heidelberg von Aushorstung bedroht! Eine lang vergessene Felseinmeißelung im Gumpentalsteinbruch, der ca. 1900 stillgelegt wurde, ca. 50 m oberhalb des Ingenieurweges (im Stadtplan von Heidelberg im Planquadrat G,H 15), legt davon Zeugnis ab: An einer schwer zugänglichen Stelle wurde in die fast senkrechte Felswand nachfolgende Inschrift eingemeißelt: “HIER FAND IOSEPHF BEIERLE VON SCHLIERBACH DEN TOD DURCH AUSHEBUNG EINES SPERBER DEN XIII. IUNIUS 1844 F.REIS”
Ich glaube nicht, dass es  sich  um einen Sperber gehandelt hat, denn dieser nistet ausschließlich gut versteckt im dichten Stangenholz und niemals in einer Steinbruchwand! Dies gilt auch für seinen “großen Bruder” Habicht.
Dagegen nistet der Wanderfalke in frei stehenden Steinbrüchen. Der Wanderfalke wurde als Taubenjäger schon immer gerne “ausgehoben”, geschossen, gezähmt „abgetragen“, verkauft oder für die Falknerei der Natur entnommen. Er wäre für einen armen Steinbrecher eine hohe Nebeneinnahme gewesen! Ein Sperber hätte ihm nicht viel Geld gebracht…
Bis in unsere Tage sprach man alle “Krummschnäbel” mit “Stößer, Weih, Aar, Sperber, Falk” usw. sehr ungenau an. Dem Arbeitskollegen F. Reis, der Josef Beierle am Unglücksort die Inschrift widmete, sei aus heutiger Sicht deshalb die vermutlich falsche Bezeichnung verziehen.
Vielleicht handelte es sich  aber doch ein Sperber, mit dem man kleine Vögel beizen kann, wie die Falkner sagen? Wir können heute darüber nur rätseln.  Der Aushorster ist jung gestorben und hat durch diese Tat seine Familie bestimmt in große Armut gebracht.
Im Adressbuch von Heidelberg 1844 ist Joseph Beierle, von Beruf Steinbrecher, wohnhaft in Schlierbach Haus 77 verzeichnet, ebenso sind Friedrich Reis sen. und jun., in Schlierbach. Haus 83 und 84, ebenfalls als Steinbrecher eingetragen. Unter Nr. 42 den 14. Juni 1844 ist im Standesbuch der evangelischen Gemeinde Heiliggeist (!) Heidelberg, – Schlierbach ist bis heute eine Filiale von Heiliggeist- , eingetragen: “Acht zehn hundert und vier und vierzig, den vier zehnten Juni, Morgen vier Uhr starb in Schlierbach 46 J. alt, und wurde den sechs zehnten Juni Morgens sieben Uhr begraben. Joseph Baierle B.(=Bürger ) u. Steinbrecher in Schlierbach, Ehemann der Katharine Schaaf von Mauer. Hinterläßt zwey Töchter”.
Entdeckt hat diese Felseinmeißelung in Abt. I 33 an der Gemarkungsgrenze Heidelberg/Neckargemünd der Vermessungstechniker Siegfried Weil, HD-Handschuhsheim. Vermittelt hat uns diese Information Förster i. R. Gerd Klumb über den inzwischen verstorbenen Forstdirektor i. R. Friedrich-Franz Koenemann (Wanderfalkenpate 2011)

14. Juni, 2018

Eine riskante Zeit für die jungen Falken

Von |2018-06-14T22:07:24+02:0014. Juni 2018|Tagebucheintrag|0 Kommentare

Nun häufen sich die Nachrichten von gestorbenen oder verunfallten Jungfalken in der weltweiten Gemeinschaft der Freunde/Freundinnen des Wanderfalken! Gelegentlich fällt während der Aufzuchtzeit ein Elternteil aus, dann ist die Aufgabe der Beutebeschaffung kaum zu schaffen. Es liegen in manchen Nistkästen und Horsten Resteier, die nicht befruchtet wurden oder in denen die Embryonen sich nicht voll entwickelten. Küken sterben aus unbekannten Gründen in den ersten Tagen, spät geschlüpfte Küken bekommen gegenüber den älteren Geschwistern zu wenig Nahrung und sterben. Küken stürzen aus dem Horst oder Nistkasten und sterben. Beim Erstflug prallen die Jungfalken an Glasfronten und sterben.
Ich habe z.Zt. Bedenken, ob alle vier Heiliggeist-Jungfalken noch in der Luft sind. In den Vorjahren erreichte uns in dieser Phase Berichte und Fotos/Videos, die uns Gewissheit gaben, dass die Familie vollständig ist. Das fehlt uns 2018.
Als ich heute gegen 11 Uhr vom Marktplatz zum Uniplatz ging hörte, ich einen weiblichen Falken schimpfen – ich habe gute Ohren und kann Terzel und Weibchen an der Stimmlage und Lautstärke erkennen und unterscheiden. Er querte recht niedrig fliegend vom Gaisberg kommend zum Neckar fliegend die Hauptstraße. Ich erkannte das braune Jugendkleid. Altfalken fliegen nie so tief über die Dächer. Gleichzeitig stand oben auf dem Turmkreuz ein anderer Falke. Ich erkannte nicht, ob alt oder jung.Das laute Schimpfen galt aber bestimmt einem konkurrierenden Geschwister, den ich nicht sah.

13. Juni, 2018

Dramatischer Kampf um den Nistplatz

Von |2018-06-13T08:32:35+02:0013. Juni 2018|Tagebucheintrag|0 Kommentare

An der Kathedrale von Salibury, GB, einem traditionellen Nistplatz der Wanderfalken seit Jahrhunderten (!), gab es dieses Jahr keine Jungfalken! Wie immer wieder zu beobachten, tauchten am Nistplatz bei beginnender Balz neben dem residierenden Paar „Störfalken“ auf, in diesem Fall ein neues Paar. Die beiden Paare suchten getrennt und zu unterschiedlichen Zeitpunkten den Nistplatz auf, lange Zeit wusste man nicht, wer sich durchsetzen würde. Schließlich kam es zu einem show-down, dem Kampf zwischen den beiden weiblichen Wanderfalken, der nach 21 Uhr (!)  begann und sich über eine Stunde lang (!) auf dem Gesims  des Kirchturms zutrug.
Wie bei uns – am 25. März 2009 beim Kampf von AURORA und JETTA – verkrallten sich die Fänge der beiden Falken ineinander, die Falken stemmten sich voneinander ab um sich vor dem Schnabel der Gegnerin zu schützen. Was uns wie ein Ringkampf erscheint, ist der Versuch, der Gegnerin an den Hals zu gelangen um sie zu töten!  Das geschieht gelegentlich. In Salisbury erfolgte der lange Kampf, wie bei uns 2009, eher in einer Art“Fingerhakeln“ – Wer ist stärker? -, denn nach langem Kampf endete er plötzlich überraschend schnell. Wie zu erwarten, „siegte“ die Platzhalterin und blieb demonstrativ dann über Nacht auf „ihrem“ Nistplatz. Oft siegen aber auch junge Weibchen über die älteren.
Voraus gingen selbstverständlich weitgehend unbeobachtet gebliebene Auseinandersetzungen in der Luft, so dass beide Paare keine Zeit  und Ruhe für die Balz hatten.
 
Peregrines 2018: a Tale of Romance and Intrigue | Salisbury Cathedral

11. Juni, 2018

Meine erste Sichtung eines Jungfalken

Von |2018-06-11T15:47:01+02:0011. Juni 2018|Tagebucheintrag|0 Kommentare

dieses Jahrgangs in der Luft war heute Vormittag in der westlichen Heidelberger Hauptstraße. Ich hatte mich bereits am Anblick von etwa zwei Dutzend (!) kreisenden und kreischenden Mauerseglern am Himmel gefreut, als ich diese bei einem zweiten „Hans-guck- in- die- Luft-Blick“  deutlich höher (!) kreisend erblickte.
Unter ihnen segelte  gemächlich kreisend etwa in doppelter Haushöhe  ein „brauner “ Wanderfalke, also ein  Jungfalke, den ich in der Sonne gut erkennen konnte. Noch bedeutet der Jungfalke für die schnellen Segler keine Gefahr, aber er kann sich am akrobatischen Flug ein Beispiel nehmen! Leider haben die Wanderfalkenterzel in den Vorjahren – wenn auch selten – ab und zu einen Mauersegler als Beute in den Kasten getragen. Früher hätte ich das nie geglaubt, dass sie auch diese rasanten Vögel erwischen.

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