Sich recken und strecken und Gefieder ordnen
Das ist die Morgengymnastik von ZEPHYR am 1. Dezember!
Danke, Krystyna!
Das ist die Morgengymnastik von ZEPHYR am 1. Dezember!
Danke, Krystyna!
Heute hängen die Wolken den ganzen Tag über dicht und niedrig über Heidelberg. Schauen wir aus dem Fenster, so sehen wir keinen Vogel fliegen. Das ist kein guter Tag für die Jagd des Wanderfalken, der meist aus großer Entfernung und großer Höhe Beutevögel anfliegt. So steht heute wohl nur gehortete Beute aus einem Depot als Nahrung zur Verfügung.
Wanderfalken legen diese Vorratsspeicherung z.B. in einer Felsennische versteckt an und achten darauf, dass die immer aufmerksamen Rabenkrähen oder sonstige Konkurrenz die Depots nicht plündern. Als ich vor Jahren im Nordschwarzwald einen Wanderfalkenhorst in einem still gelegten Steinbruch überwachte, kannte ich einige Depots, die sich nicht allzu weit entfernt vom Nistplatz in der Felswand befanden. Die Depots der Heiliggeist-Wanderfalken kenne ich nicht, bestimmt befinden sie sich unweit vom Kirchturm an der Schlossruine. Ich erinnere mich an die gelegentlich – und deutlich erkennbar – schlecht gelaunte AURORA, die sich manchmal vom Gelege oder den Küken erhob, zum Ausgang schritt und Ausschau nach dem Terzel FRITZ, später PHÖNIX, hielt. Jener kam dann zwar prompt mit einem winzigen schwarzen Beuterest – wohl aus einem nahen Depot – angerauscht, wurde aber oft deutlich zur weiteren Lieferung, sagen wir: angehalten! Seit langem beobachten wir , dass das vordere südöstliche Eck des Nistkastens, aus dem Blick von Cam 1 rechts, gelegentlich zur Lagerung von Beuteresten genutzt wird. Wenn ein Altfalke den leeren Nistkasten betritt, so geht sein Blick meist als erstes in jene Ecke. Hoffnung auf einen Happen, ohne sich bemühen zu müssen?
Danke, Coriena!
Danke, Coriena!
Mit den Weihnachtsgrüßen erfahre ich aus Rom und Nw York City, dass in diesen Städten inzwischen jeweils mehr als 20 Wanderfalkenpaare sicher und gut leben. Die enge Bebauung in diesen Städten lockt während der Wintermonate zusätzlich zu der großen Anzahl von Stadttauben andere Vogelarten an, die dort Wärme und Nahrung finden. In Rom mussten bereits einige Straßenzüge für den Verkehr gesperrt werden, weil der Kot von hunderttausenden von Staren in der feuchten Jahreszeit den Straßenbelag glitschig macht. Schlaraffenland für den Wanderfalken!
mit Musik , Lichtern und vielen Menschen, entsprechend ist ZEPHYR etwas nervös.
Danke, Krystyna!
Man freut sich, wenn man etwas auf dem Gabentisch findet. Meine Enkelin I. – damals vierjährig – meinte ganz richtig, dass auch der Opa in Heidelberg gelegentlich ein Kuscheltier nötig hätte.
Was kann ich z.Zt. für unsere erwachsenen Falkenfreundinnen/-freunde für den Wunschzettel empfehlen?
Ich glaube mich zu erinnern, dass ich zu jedem Buch bereits im Tagebuch Bemerkungen geschrieben habe, oder?

passt gut das Verhalten von ZEPHYR! Mit gefülltem Kropf ruht er im Eingang des Nistkastens. Seine Körperhaltung und das leicht aufgeplusterte Gefieder zeigt, dass er völlig entspannt ist. Dennoch sind seine Augen unaufhörlich aktiv und wir erkennen an seiner Blickrichtung, was ihn interessiert: Er beobachtet die Tauben auf dem Markplatz, der bereits zum Weihnachtsmarkt dekoriert und mit Buden bestückt ist. Er schaut auf die Hausdächer, und prüft, was sich dort bewegt. Als ein Vogel, von Westen kommend, ihn direkt überfliegt, zuckt er zusammen. Was mag das für eine Art gewesen sein? Dann pflegt er sein Gefieder und wir staunen wieder einmal über die Beweglichkeit seiner Halswirbelsäule. Ganz überraschend fliegt er schließlich ab.
Danke, Krystyna!
Danke, Krystyna!
könnten wir die Tageszeiten notieren, an denen ZEPHYR schlafen geht und aufwacht. Und dann im Vergleich feststellen, ob er sich demnächst an der Tageslänge – besser Tageskürze! – und Nachtlänge orientiert. Ob er dann am Freitag, 21. Dezember mit seinem frühen Eintreffen und späten Abflug umschalten wird?
„Jetzt geht es mit dem Winter `naus zu`s!" ... sagte dann die Oma...
Danke, Ferenz, via BCAW!

Wir können, wenn wir wollen, nun jeden Morgen verfolgen, wie der Falke erwacht. Noch ist es dunkel, da reckt und streckt sich ZEPHYR und betrachtet zunächst die Außenwelt von der Anflugstange aus. Dann streicht er ab. Wohin?
Ich vermute, dass er eine geschützte und sichere flache Stelle am Neckar oder an einem Bach anfliegt und badet! Als ich in den 1960-1990-er Jahren im Nordschwarzwald einen Wanderfalkenhorst betreute, zeigte mir der Jäger, in dessen Revier sich der längst aufgegebene Steinbruch befand, unten in der Talschlucht eine handtief-flache Stelle im Bach, die von den Wanderfalken täglich benutzt wurde. So ein „Bad“ konnte gut fünf Minuten dauern und man ahnte, dass der Falke das genoss.
Auch hier im „Falkenzimmer“ im Turmhelm an einem „Spionloch“ des Nistkasten stehend, sah ich einmal bei trockenem-sonnigen Wetter einen Wanderfalken einfliegen, der sich letzte Wassertropfen aus dem Gefieder schüttelte.
Da um 7 Uhr am 22. November noch wenige Beutevögel unterwegs sind, wird ZEPHYR eine „Warte“ aufsuchen, also z.B. einen Baum – hoch am Talrand gelegen – oder ein hohes Gebäude, von dem aus er den „Luftverkehr“ über der Stadt, aber auch am Boden beobachtet.
Als ich vorgestern um 9 Uhr am – vom Verkehr umtosten – Bismarckplatz im Stau stand, zählte ich auf dem Rasen über 50 Tauben, die dort ihr Frühstück suchten. Wenn diese dann im Schwarm über der Stadt aufsteigen, hat der Falke eine Chance sein Frühstück zu erbeuten. Außerhalb der Brutzeit erbeutet der Terzel jedoch bevorzugt Kleinvögel, z.B. Stare, Amseln …
Danke, Coriena!