PALATINA am 9. Februar
Danke, M.H.


Danke, M.H.


Wir können, eine große Freude, täglich hier den Terzel ZEPHYR sehen und alle paar Tage auch kurze Besuche von PALATINA, seiner langjährigen Partnerin beobachten.
Was wir leider nicht sehen oder gar zeigen können, ist das Verhalten der beiden Falken in ihrer BALZ, die nun ihre hohe Zeit/HOCHZEIT hat. Es wäre sogar ein Glücksfall, wenn wir diesem jährlichen Ritual im Zentrum des Falkenreviers, – also am Himmel der Heidelberger Altstadt, z.B. vom Stückegarten der Schlossruine oder jenseits des Tales vom Philosophenweg aus – , zuschauen könnten!
Was könnten wir – vielleicht – beobachten?
ZEPHYR und PALATINA fliegen nun oft gemeinsam und liefern sich gegenseitig eine Art SHOW : „Zeig`mal, was Du kannst! – „Ich zeige Dir mal!“ So würden wir das in unserer Sprache nennen!
„Display“ sagt man zu diesen gemeinsamen Balzflügen im Englischen, „Pariades“ im Französischen. Die beiden Falken ziehen dabei in großen Schleifen sehr hoch in den Himmel, verfolgen sich – einander beobachtend – oft in Form einer liegenden 8. Dann folgen aus großer Höhe höchst spektakuläre Sturzflüge des Terzels! Also kopfüber, mit schnellen Flügelschlägen sogar beschleunigend, in tropfenförmiger Körperform nach unten rasend. „Z-Flug“ nennen das die Ornithologen. Wesentlicher Bestandteil dieses gegenseitigen „Kennenlernens“ ist die Beuteübergabe des Terzels an das Weibchen, – keineswegs “ freundlich auf dem silbernen Tablett“, es ist eher ein grobes Wegreissen des Happens, wenn PALATINA kreischend mit ausgestreckten Fängen von unten auf dem Rücken fliegend nach der Beute greift, die ZEPHYR nur zögernd frei gibt. Kaum kann man dann im Feldstecher die Rotationen, Loopings, das Übereinanderpurzeln, Zugreifen und Loslassen verfolgen. Es sind Scheinangriffe und Flugmanöver, bei denen das Falkenweibchen die Leistungsfähigkeit des Terzels prüft.
Denn in zwei Wochen werden wir – hoffentlich! – bei PALATINA bereits den „Legebauch“ erkennen, wenn sie am/ im Nistkasten auftreten wird. Schon dann wird sie – und lange Wochen danach mit dem Nachwuchs – vom Jagderfolg von ZEPHYR abhängig sein! Sinnvoll ist es, dass sie dann in dieser Zeit ihr gesamtes Gefieder nach und nach erneuern wird (Mauser), ein weiterer Grund ZEPHYR zu testen, ob dieser „Weib & Kinder“ versorgen kann.!
Kann er. Seit 2014. Das wissen wir. PALATINA wohl auch. Die Tageslänge, welche die Hormonausschüttung der beiden Falken bestimmt, führt zu diesem Verhalten.
In der Kurpfalz ist der Winter selten streng und in Heidelberg liegt selten Schnee.
Danke, C.!
Danke, C.!
ZEPHYR demonstriert uns bei seiner morgendlichen Gymnastik, wie er Fittiche und seine 12 Stoßfedern lockert und streckt. Hier sieht man sehr schön, wie die Stoßfedern, die bei einem Richtungswechsel im Flug und bei der Landung besonders wichtig sind, gemustert sind.
Danke, B.K.!

Danke, C.!
Der sehenswerte Bericht ( siehe mein Eintrag vom 3. Februar „Wir müssen uns Sorgen machen“) des SWR von der Übernahme des Wanderfalken-Nistkasten auf der Konkordiakirche in Mannheim durch einen jungen Uhu zeigt uns , dass bei Greifvögeln die Weibchen größer und stärker als die Männchen (!) sind. Der Unterschied zwischen dem sichtlich „erfreuten“ Uhu-Mann zu seiner „entspannt“ wirkenden Uhu-„Braut“ ist ja wirklich beeindruckend, nicht wahr?
Nach meinen Beobachtungen von Wanderfalken in der freien Natur ( im Nordschwarzwald 1965-1997) standen die Terzel grundsätzlich meist oberhalb der Weibchen auf ihren traditionellen Warten (Felsvorsprünge, starke Äste an exponierten Bäumen), auch wenn sie während der Zeit ihrer Balz eng beisammen waren.
Auch bei der Beuteübergabe im Flug an das Weibchen fliegt der Terzel fast immer in oberer Lage, als wolle er schnell wieder davon. Wir sehen das auch, wenn ZEPHYR und PALATINA gemeinsam im Kasten sind. Husch! -ist ZEPHYR wieder außen. Den Rest des Jahres sind Wanderfalken nicht sonderlich gesellig untereinander. Das Weibchen ist bei solchen gelegentlich kritischen Begegnungen der stärkere Kontrahent, der ein Drittel kleinere Terzel ist aber gewandter im Flug.
Die Auseinandersetzungen um ein Territorium werden fast immer nur von den Weibchen und mit großer Härte und Intensität betrieben. Die Terzel bleiben dabei eher außen vor und warten ab, wer siegt.
Heute sieht er „normal“ aus, sein Kropf ist leer.
Danke, C.!