und vertreibt sich die Zeit mit Gefiederpflege und Himmelsbetrachtung.

Auch die Annäherung und Präsenz nahe des zur Brut erwählten Ortes gehört zum Ritual der Balz. In der freien Natur -„am Fels“-, wo ich für lange Jahre das Brutpaar kontrollierte, konnte ich diese Annäherung gut beobachten. Zunächst – im Januar – ruhten das Falkenweibchen und der Terzel  oft lange Zeit, durch einen weiten Talkessel getrennt, auf ihren „Lieblingsbäumen“. Die Anfangsdistanz betrug mehr als einen Kilometer. Sie sahen sich und hielten akustischen Kontakt durch gelegentliches entspanntes „Lahnen“, ein lang gezogenes „Gäää-ii“. ( Das „AckZick-KokZick“, das beide Falken äußern, wenn sie nun gelegentlich in den Kasten stürzen, ist ein Laut höchster Erregung!) Ab Januar verringerte sich allmählich die Distanz während der Ruhephasen, wenn beide nach einem Balzflug wieder aufbaumten. Bald saßen sie auf etwa 200 m Distanz am gleichen Hang, dann immer näher. Schließlich diente ein ausladender dicker Ast einer alten Eiche oberhalb des Steinbruchs, in dem die Brutnische war,  als anzufliegender Ort, an dem das Falkenweibchen mit gesträubtem Gefieder zur Kopulation aufforderte. Immer mit lautstarkem Gezeter, – danach standen beide oft noch stumm auf jener Eiche, das Weibchen schlank und aufrecht, der Terzel – fluchtbereit – immer auf einem höheren Ast.

Das sehe ich auch heute, wenn das Heidelberger Paar gemeinsam auf dem doppelarmigen Kreuz von Heiliggeist ruht. Terzel, klein: oben, Weibchen: größer unten.

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