Mich erreichen Nachrichten, dass man die Jungfalken auf den Dächern der Altstadt und auf der Jesuitenkirche zeitweilig sehen und hören kann.  Das ist nicht selbstverständlich! Denn jetzt ist das Trio  in einer gefährlichen Lebensphase. Fliegen können sie bereits sehr gut, aber das Landen ist noch recht unsicher. Es besteht die Gefahr, – wir haben das mehrfach erleben müssen, dass sie sich mit den Fängen in einem Schneefanggitter (Hausdach), in einem Drahtgeflecht (Zaun) verfangen und sich nicht selbst befreien können. Wenn sie nicht frühzeitig entdeckt werden, sterben sie. Von den in der Altstadt lebenden und sehr aufmerksamen Rabenkrähen werden sie beim Erststart oft auf den Boden hinab "gemobbt". So landeten Erststarter bereits zweimal in sehr engen Hinterhöfen und kamen fliegend nicht aus dieser "Röhre" hinauf über die Dächer. Mehrfach landeten sie auf der Straße, dort bedrängen sie neugierige Hunde, neugierige Menschen und sie wagen es dann nicht, von dort zu starten. Von Jahr zu Jahr sind die Heidelberger Bürger aufmerksam und informieren Polizei oder Feuerwehr, die wiederum mich herbei rufen. Ich bin selbstverständlich froh, wenn ich meine Falkenfang-Technik, die ich z.Zt. im Kofferraum meines Autos mitführe, nicht einsetzen muss. Vier- oder fünf mal habe ich in den letzten Jahren solche "Bruchpiloten" in einem Karton wieder auf den Heiliggeistturm hoch getragen und mit guten Wünschen wieder in die Luft entlassen. Der Zweitstart gelang dann immer. Im Internet können wir bereits jetzt von verunfallten und getöteten Jungfalken dieser Saison in anderen Ländern lesen. Häufigste Ursache ist der Aufprall auf Fahrzeuge oder spiegelnde Hochhausverglasungen.

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