Im Vergleich zu uns Menschen müssen die drei Jungfalken nun sehr viel und sehr schnell lernen und einüben.

Noch sind sie von der Versorgung und Betreuung der Eltern abhängig. Es wird – wenn wir gerade in die Webcamübertragung schauen – noch zu Beuteübergabe im Nistkasten kommen. In den letzten Jahren besuchte immer wieder einmal ein Jungfalke seine Geburtsstätte. Das Ergreifen von Beute wird nun in der Luft geübt, ebenso der Genickbiss und das Abtrennen des Kopfes während des Fluges. Auch auf der Steinbrüstung der nahen Jesuitenkirche und auf den Mauerkronen der Schlossruine sieht man nun die Jungfalken, wie sie auf einen Beuterest springen, diesen hin und her zerren und auf diese Weise zielgerichtete Aktionen einüben.
Das ist für ihr Überleben von größter Bedeutung. Denn alle Beutetiere haben gegenüber ihren Beutegreifern seit Jahrmillionen höchst erfolgreiches Abwehrverhalten eingeübt. Man vermutet, dass beim Wanderfalken nur etwa jeder zehnte Jagdversuch erfolgreich ist. In den nächsten Tagen wird sicher auch der erste Jagdversuch eines Jungfalken auf eine unvorsichtige Amsel oder Star erfolgreich sein. Erfahrene Tauben werden dem Trio noch lange Wochen mühelos entgehen.

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