Wenn ein neues Lebewesen sich ohne den Schutz des Mutterleibs entwickeln soll, braucht es eine harte Schale zum Überleben. Noch immer ist es nicht restlos geklärt, wie Lebewesen mineralische Strukturen wie Eischalen, Zähne, Panzer, Knochen bilden. Vor allem, wie es zeitlich koordiniert abläuft. Es sind mehr als fünfhundert Proteine, die bei der Entstehung einer Eischale nach und nach verbaut werden, wenn der Dotter bei der Passage durch den Eileiter nach und nach mit verschiedenen Schichten umhüllt wird. Aus einem fasrigen Netzwerk von Proteinen der Schalendrüse "badet" das Ei in einer übersättigten Calciumcarbonatlösung. Etwa zehn Stunden lang wachsen die Calcitkristalle in die Höhe bis die Schale etwa 0,4 Millimeter dick ist. Andere Proteine setzen ein "Stoppsignal" für die weitere Verkalkung. Das Eierlegen selbst ist für JETTA eine Sache von wenigen Minuten. Hormone sorgen dafür, dass sich die Muskeln des Eihalters zusammen ziehen. Meist mit dem spitzen Ende voraus gleitet es in die Nestmulde.

PS. Aristoteles vermutete in seinen Schriften, dass aus spitzen Eiern die weiblichen Vögel entstünden und aus rundlichen die männlichen Vögel, was nicht stimmt. Die Kegelform des Eies bei den Trottellummen sorgt dafür, dass die Eier von den Felsklippen nicht davon rollen und abstürzen, sondern "kreiseln".
PPS. Die Schalenbildung war in den 1970-er Jahren durch Pestizide in der Nahrung stark beeinträchtigt. Das DDT  führte zu Dünnschaligkeit, die Eier zerbrachen unter den brütenden Falken. Viele Beute greifenden Vögel, insbesondere der Wanderfalke, wurden so stark gefährdet.

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