Was für manche Menschen ein Spaß bei Computerspielen ist und in Schottland für die Royal Family und den Landadel ein Zeitvertreib, ist für die Moorhühner und den Wanderfalken todernst ! Die Schützen sehen im Wanderfalken den Konkurrenten, der ebenfalls die flinken Hühner jagt, und töten ihn.
Martin Harper, Direktor der Royal Society for the Protection of Birds (RSPB), eine der weltweit wichtigsten ornithologischen Gesellschaften, sagt über das Wanderfalkenvorkommen in Nordengland und Schottland: "Ohne die sich stark vermehrenden Wanderfalken in anderen Gebieten würde der Wanderfalke in den bejagten Moorgebieten aussterben. Es ist für mich nicht zu akzeptieren, dass wenige Gesetzesbrecher eine Art beseitigen, die seit tausenden von Jahren auf dem Hochland gelebt haben."
Er bezieht sich auf eine Studie, die über drei Jahrzehnte den Bruterfolg von Wanderfalken in "grouse moors" – also Gebiete, in denen das "Red Grouse" (Lagopus lagopus scotica, eine Unterart des "Willow Ptarmigan") lebt und gejagt wird – mit anderen ländlichen Gebieten Nordenglands verglich. Die Studie erschien jüngst im international renommierten Wissenschaftsmagazin "Biological Conservation", s. www.raptorforum.org. Die Studie zeigt:
In den Jagdgebieten war, trotz des hohen Nahrungsangebots, der Bruterfolg nur halb so hoch, wie in benachbarten Revieren. Nur jedes dritte Paar kam zur Brut. Obwohl der Wanderfalke in Großbritannien seit 1954 ganzjährig geschützt wird, gehört der Abschuss von Wanderfalken zu den sechs häufigsten Naturfreveln in Großbritannien und geschieht häufig in den Moorhuhnjagdgebieten.