Der Uhu brütet wie der Wanderfalke bevorzugt in Felswänden und Steinbrüchen, sein Nachwuchs schlüpft vor dem des Wanderfalken. Wenn der Uhu dann einen erhöhten Nahrungsbedarf hat, hört und sieht er von Februar bis Mai den lebhaften Flugverkehr am Wanderfalkenhorst und greift dort zu. Er ist dem Wanderfalken, vor allem in der Dämmerung und nachts jagend wenn die Falken eher passiv ruhen, körperlich weit überlegen, sie haben keine Chance sich bei einem Angriff zu verteidigen. Vor allem, weil der Uhu sich völlig lautlos nähert. Ich hatte einmal Gelegenheit, von einem Hochsitz am Waldrand auf eine offene Müllkippe (das gab es noch in den 60-er Jahren) zu schauen. Dort hatte der Jagdpächter einen Holzpfahl errichtet, von dem aus ein Uhu Ratten erbeutete. Obwohl der Jäger mich zuvor ermahnt hatte nicht zu erschrecken und den Waldrand im Auge zu behalten, zuckte ich zusammen, als nach einiger Zeit urplötzlich wenige Meter entfernt völlig geräuschlos ein riesenhafter Vogel majestätisch an uns vorüber flog, den Kopf zu uns wandte und uns aus großen, runden Augen ruhig musterte bevor er auf dem Holzpfahl Platz nahm. Unvergesslich!