Ein drittes Ei?
Gibt es einen Fotobeleg?
Gibt es einen Fotobeleg?
Die Eltern halten das Gelege auf der notwendigen Temperatur, die für die Entwicklung der Embryonen notwendig ist, also etwa 34° – 38° C. Das bedeutet, dass die Körpertemperatur der Altvögel an den Brutflecken am Bauch hoch ist. Vor allem heute Nacht, als die Temperatur nur knapp über 0° C lag und dort oben ein scharfer Wind blies.
Die Eier müssen regelmäßig ab und zu bewegt werden, damit nicht immer die gleiche Stelle der Schale “beheizt” wird. Die Hagelschnüre kennen wir alle vom rohen Hühnerei, nicht wahr? Die beiden ineinander verdrehten Eiweißstränge sorgten dafür, dass die wichtige Keimscheibe auf dem Dotter immer nach oben – zu den beiden warmen Brutflecken an Bauch der brütenden Falken – gerichtet bleibt. Wir können über die Kastenkamera manchmal beobachten, wie die Falken mit der Schnabelspitze die Eier sorgsam bewegen und dabei darauf achten, dass jedes Ei seine notwendige Portion Wärmenachschub erhält. Aber selbstverständlich immer unter dem Falkenkörper im Warmen bleibt.

Beide Falken haben auf der unteren Bauchseite zwei Stellen, die in der Brutzeit ( nur dann) – hormonell gesteuert – besonders stark mit warmem Blut durchströmt werden. Es sind dort sogar einzelne Flaumfedern ausgefallen, damit die Eischalen in direkten Kontakt mit der Bauchhaut des Falken kommen. Das Federkleid, das die Vögel so trefflich gegen Kälte und Nässe isoliert, soll das jetzt und hier nun nicht leisten! (Vor wenigen Tagen sah ich RUPERT vor Kälte und Nässe geschützt im strömenden Regen bei 4° C auf der Stange ruhen.)
Um ein gleichmäßiges Bebrüten der beiden Eier, hier in diesem Kasten waren es bisher – seufz! – meist vier! – zu erreichen, werden die Eier etwa alle ein bis zwei Stunden mit dem Schnabel gewendet. Nach unseren Beobachtungen, seit 25 Jahren hier aufgezeichnet, geschieht das vor allem in den ersten Wochen der Brut, in denen der Embryo besonders schnell wächst. Beim Wenden der Eier wechseln die Falken auch die eigene Position mit einer Vierteldrehung, wobei sie immer – zumindest mit einem Auge – den Nistkasteneingang im Auge haben.
Gegen Ende der Brutzeit werden die Eier nicht mehr so oft gewendet, in den letzten Tagen vor dem Schlupf überhaupt nicht mehr, denn das Küken bringt sich dann selbst im Ei in die Position um die Eischale aufzudrücken!
Es kommt nun eine, für die Falken und uns, langweilige Zeit: Wir können beim Brutwechsel beobachten, wie die Eltern ihre großen Fänge vorsichtig “einfädeln”, sich niederlassen und sich dann mit ihren Brutflecken im Bauchgefieder sorgfältig dicht über das Gelege “einrütteln”. (Bei – nur – zwei Eiern 2025 ist das leicht zu leisten.) Dann legen LISELOTTE & RUPERT flach darüber und dösen oder schlafen. Ihre Flügel und der Körper halten das Gelege eng zusammen und erhalten so die Wärme. Nachts übernimmt immer LISELOTTE das Brüten.
In meinem „Tagebuch“ vom 20.Februar 2025 habe ich bereits über den komplizierten Balanceakt der Kopulation geschrieben:
Nach der Punktlandung auf dem bewegten Rücken von LISELOTTE:
Diese Akte haben die beiden in den letzten Tagen häufig vollzogen. In diesem perfekten Foto sehen wir, dass RUPERT mit geballten Fängen alles richtig macht.
Wie bereits im Vorjahr, werden wir 2025 – trotz der häufigen und geglückten Akte – hier höchsten zwei Jungfalken erleben.
Warum das so ist, weiß ich nicht.
Danke, M.H.!

Gestern wunderten sich viele Besucher/-innen über ein anhaltendes Recken, Strecken und Würgen bei RUPERT. Das war ein natürlicher und notwendiger Vorgang. Falken und Eulen haben keine Zähne zum Kauen, also müssen sie Unverdauliches (Federn,Knochen) wieder hinaus speien. Das“Gewölle“ wird im Magen mit Schleim umhüllt und hinaus gewürgt. Nachts sind diese rundlich-ovalen Speisereste im UV-Licht gut im Nistkasten als schwarze Reste erkenntlich.

Danke, M.H.!

wurde am 8. März 2025 um 18.57 Uhr gelegt.
Herzlichen Dank für die Meldungen!

So ein einsames Wanderfalkenei ist nicht spektakulär. Es ist etwa so groß und schwer wie mein Frühstücksei, s.u. Es wiegt etwa 45,5 g (Ratcliffe,1993), die Schale wiegt etwa 3,8 g.
Ein Vierergelege, wie es in den Vorjahren in Heidelberg üblich war, wiegt dann etwa 182 g , das ist etwa 17 % des Gewichts von LISELOTTE. Eine große Leistung in diesen Tagen!
Passt das zum heutigen Frauentag?


2024 konnte in den Niederlanden die Ringe (S RC ) eines Terzels abgelesen werden, der am 29.April 2022 auf Heiliggeist beringt wurde und von mir den Namen BENJAMIN erhalten hatte. Er sorgte bereits 2024 auf der St. Martinuskerk in Weert, NL – östlich von Antwerpen – für Nachwuchs und wird es wohl 2025 leisten.
Danke, A.L.!
Quelle: live.netcamviewer.nl

Da auch bei den monogamen Wanderfalken alle möglichen Variationen (Bigamie, Inzest, Polygamie, Polyandrie) gelegentlich/selten vorkommen, ist es sinnvoll, dass RUPERT durch häufiges Kopulieren SEINE Spermien in LISELOTTE deponiert: Pro Kopulation zwischen 100 000 und 1,6 Millionen Spermien, die einige Tage aktiv in LISELOTTE gespeichert werden können. So erhöht er die Weitergabe seiner Gene, falls seine Partnerin sich nun auch noch mit einem weiteren Terzel paaren würde.
Das indiskrete Schauspiel, das sich z.Zt. häufig abspielt, lässt uns hoffen: Morgen könnte vielleicht das zweite Ei gelegt werden!
Und bei diesem eifrigen Einsatz könnte 2025 vielleicht mal wieder eine Viererbrut ausfliegen …
Danke, M.H.!


Es wird deutlich, wer „das Sagen“ in dieser Partnerschaft hat.
Danke, M.H.!


