denkt jetzt manche(r) von uns! So ganz allein ohne die Geschwister! Und wo bleibt die Nahrung?  Und das auch noch bei immer wieder einsetzendem Starkregen!

Jeder gestartete Jungfalke bleibt zunächst dort stehen, wo er gelandet ist. Er hofft vergeblich, dass ihm dort weiter Nahrung geliefert wird. Er beobachtet, dass seine Eltern mit Beute den Turm anfliegen und erlebt, dass er nun zu der angebotenen Beute dort oben FLIEGEN muss! Das schafft er – der Hunger treibt ihn dazu –  dann spätestens nach 20 Stunden. (Es kann gut sein, dass ARTEMIS sich auch morgen noch an ihrem jetzigen Standort aufhält! Vorher wird der ausgeflogene Jungfalke jämmerlich, dennoch vergeblich, schreien! Hinauf, zurück, in den Nistkasten hat noch kein Jungfalke beim Zweitflug geschafft. Die Zweitlandung, meist auf der nahen Jesuitenkirche, oder auf einem anderen Hausdach schafft er dann schon ganz gut. Bereits am zweiten, dritten Tag fliegen die Jungfalken sehr geschickt und auch die Notlandung auf dem Boden kommt nicht mehr vor.

Vielleicht kommt aber ARTEMIS übermorgen, wenn sie bereits sicher fliegen und LANDEN kann, in den Nistkasten zurück, Denn sie erinnert sich, dass es dort immer etwas zu futtern gab. (Siehe SOPHIE 2020!)

(Die Rabenkrähen der Altstadt, erfahrene Kenner der Heiliggeist-Wanderfalken, lieben es geradezu, beim Erststart eines Jungfalken diesen durch gemeinsame Attacke zu Boden zu drücken!) Ich hoffe, dass ich nicht wieder einen Bruchpiloten einfangen und auf den Turm setzen muss.

Siehe auch meine Erläuterung zu einem Kommentar von Klaus P. zu meinem vorausgehenden Eintrag!

2 Comments

  1. Klaus Polzer 18. Mai 2021 at 18:24 - Reply

    Und noch eine Frage: wie lernt der Jungfalke welche Nahrung er
    braucht und wie er diese erbeutet? Fliegt er mit seinen Eltern und lernt dann wie er seine Beute jagen und greifen muss ? In seiner DNA ist ja vermutlich das Wissen um seine Nahrung und Jagdtechnik nicht zur automatischen Anwendung gespeichert und abrufbar !

  2. Hans-Martin Gäng 18. Mai 2021 at 18:31 - Reply

    In den nächsten beiden Wochen ist ein Jungfalke völlig von den Eltern abhängig. Aber schon in den ersten Tagen greift er spielerisch im Flug nach den Fängen seiner Geschwister, nach vom Wind aufgewirbelten Blättern, nach fliegenden Großinsekten, z.B. Libellen. Die ersten Lektionen sind Beute in der Luft von den Eltern abgreifen, fallende Beute verfolgen und auffangen. Das Beutemachen lernt er von seinen Eltern durch Nachahmung.
    Vieles ist aber genetisch schon „einprogrammiert“.

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