Was sollten wir wissen, wenn wir hier nun – mit gemischt Gefühlen – miterleben, wie der Tod von Tauben junge Falken in die Luft bringt?

Tauben sind Vögel, die nicht nur dem Wanderfalken ins Auge fallen. Auch bei uns Menschen löst dieser Vogel Emotionen aus.

So gab es (während der COVID-19 –Einschränkungen ) kaum noch Touristen in Heidelberg und geschlossene Geschäfte und Lokale . In unserer Lokalzeitung las ich Aufrufe in Leserbriefen, man solle nun die Stadttauben füttern, denn die wenigen Menschen in der Altstadt würden nun zu wenig Essensreste fallen lassen! Ich beobachtete dann tatsächlich eine Frau, die in der Hauptstraße großzügig Futter verstreute. Was selbstverständlich verboten ist. (Nein, ich mischte mich da nicht ein.)

Als weiße Taube ist sie ein Friedenssymbol (Picasso-Taube kennt jede/r) und ist zu Pfingsten Sinnbild des Heiligen Geistes. Kommt es nun wieder in Mode weiße Tauben bei Hochzeitsfeiern o.ä. in die Luft zu entlassen? (Es gab vor Jahren eine Szene, als der Papst auf dem Petersplatz, Rom eine Taube in die Luft warf! Die aber nach wenigen Sekunden Flug von mehreren aggressiven Möwen zu Boden gebracht und getötet wurde.)

Seit alters her hält man die Taube für monogam und treu – ist sie natürlich nicht! – und sie gilt als Symbol der Treue, Reinheit und der Friedfertigkeit. (Na ja. Wenn ich sie zu meinen Füßen in der Altstadt betrachte, sind sie weder friedfertig, noch rein und die männlichen Tauben balzen mal diese und mal jene weibliche Taube an, die ihnen über den Weg läuft.)

Es gibt viele Taubenliebhaber, die sie in allen Formen, Farben und Eigenschaften züchten und Züchter von Brieftauben (Das“ Rennpferd des kleinen Mannes“, z.B. der Bergarbeiter, die nach ihrer Arbeit im Dunkeln Freude an Vögeln hatten). Es gibt in Deutschland  weit über eine Million Brief-und Zuchttauben in menschlichem Besitz. Zum Vergleich: Es gibt etwa 1 300  wild lebende Wanderfalkenpaare in Deutschland. Taubenfreunde sind keine Freunde des Wanderfalken, das versteht sich von selbst.

Die Stadttaube, verwilderte Form der Haustaube, ist eine unbeliebte, ja gehasste Art, – als „Ratte der Lüfte“ wird sie beschimpft. (Beinahe wäre sie „Vogel des Jahres 2021“ des NABU geworden.) Eine Million Statdttauben soll in New York leben, die geschätzten dreihunderttausend Tauben Berlins hinterlassen pro Tag geschätzte zehn Tonnen einer Mischung aus Harnsäure und Kot (FAS, 19. 05. 2013, S. 62). Alle Haustauben stammen von der Felsentaube (Columba livia) ab, die sich vor etwa 10 000 Jahren dem Menschen anschloss. Es gibt wohl keine reine Wildform der Felsentaube mehr.

One Comment

  1. Werner 18. April 2021 at 23:04 - Reply

    Lieber Herr Gäng,

    Sie gehen sehr sorgsam mit dem Thema Tauben um, dabei sollten wir den Menschen viel härter klar machen, dass die Natur da so ihre eigenen Regeln hat!
    Fütterung der Netten führt überall zu großen Problemen, egal ob es nun Enten, Gänse oder Tauben sind! Besser ist es immer geeignete Gärten und Pflanzen für einen guten Lebensraum zu schaffen!
    In dieser Meinung sollten wir gegen alle „Tierfreunde“ hart bleiben, denn was erreichen wir, wenn nur die „Niedlichen“ durchkommen?
    Erst wenn Alle begreifen, dass Lebensräume und Vielfältigkeit das Wichtigste sind können wir was Erreichen!
    Ihre Informationen um die Wanderfalken sind sehr wertvoll! Ich hoffe, Sie erreichen damit viele Menschen, die dann auch Verstehen!
    Machen Sie weiter so,
    mit freundlichen Grüßen
    Werner Kutz

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