JURASSIC PARK, der Science-Fiction-Horror- und Abenteuerfilm von Steven Spielberg aus dem Jahr 1993. kommt mir in den Sinn, wenn ich die „Tischsitten“ unseres QUARTETTs sehe. Wenn die Eltern mit Beute kommen, geht es zu, wie bei … ja, wie denn, wo denn ?

So wie wir uns das vor 70 Millionen Jahren vorstellen müssen, als es noch keine Menschen gab. Also JURASSIC PARK statt Kirchturm.

Wir können schaudernd zuschauen, wie schnell eine Taube zerlegt wird und wie blitzschnell die nun nicht mehr „süßen“ Kleinen gieren, schnappen, schlucken, würgen, ein Graus! Wie sie sich gegenseitig den Happen aus dem Schnabel stibitzen, am gleichen Stück zerren. Manchmal musste man sich sorgen, sie könnten an einem Riesenbissen ersticken!

Keine/r von uns Zuschauer/innen kommt nun auf die Idee „Oh, wie süß, – wie drollig!“ auszurufen.

Alle werden – nach einigem Gezänk – satt, danach kuscheln sie sich wieder eng zusammen und es wird wieder still. Ich staune immer wieder über das Tempo, in dem der Altfalke seinen Schnabelbissen beurteilt: Der passt für den kleinen FRIEDRICH, den biete ich an, – jener ist zu groß, schlucke ich selbst, – jener zurück zur Klaue zum Festhalten, zerkleinern, neu anbieten, – in Zehntelsekunden! Kein Wunder, dass die Eltern nach dem Beuteeintrag oft fluchtartig das Weite suchen (müssen)!

Das erinnert uns:  Vögel sind direkte Nachkommen der SAURIERE! Und Steven Spielberg hat uns in seinem Film meisterhaft demonstriert- jede/r erinnert die Szene in der Küche! – dass nicht die riesigen Monster die furchterregendsten für uns Menschlein gewesen wären, hätte es uns Menschen schon vor 70 Millionen Jahren gegeben. Auch die flinken, kleinen Sauriere hätten uns bedroht.

(Hat man nicht erst kürzlich das Skelett eines Sauriers in der Größe eines Maulwurfs gefunden mit sehr spitzen Zähnen? Die ersten Säugetiere waren entsprechend klein und lebten recht diskret und versteckt bis zum KT-Ereignis, das die Sauriere vor etwa 65 Millionen Jahren zum Aussterben brachte.)

Von der großen Beute bleibt heute auf dem Kirchturm bei unseren Urenkeln  der Sauriere  fast nichts übrig! Ein Rest wird von PALATINA nach außen in ein Depot getragen. Zurück bleibt ein Röhrenknochen, vielleicht ein Fuß, – leider nun auch gelegentlich der Ring einer Zuchttaube, zum Ärger der Züchter! Ach, würden sich die Wanderfalken doch auf die Marktplatztauben beschränken, es gäbe ausreichend für eine ganze Schar von Jungfalken! Nein, die Eltern jagen – jetzt! – vor allem hoch und schnell fliegende Vögel, die sie leicht erbeuten können, weil sie ihnen auffallen. Diese Zuchttauben hatten nicht die Zeit der Evolution, um sich an ihren „Feind“ anzupassen. Ich habe hier – in 21 Jahren –  in diesem Kasten noch nie als Beute eine wild lebenden Ringeltaube, die es hier  häufig gibt, gesehen. Diese sind seit Jahrmillionen an ihren „Feind“ gewöhnt und wissen ihm auszuweichen.

3 Comments

  1. Eva Bühring 10. Mai 2020 at 10:55 - Reply

    Hallo Herr Gäng, durch Zufall sind wir auf Ihre Seite gestoßen. Wunderbare Bilder der Kamera. Alles Gute für Sie und die Falken

  2. Andrea 12. Mai 2020 at 17:30 - Reply

    Ich finde es gerade ausgesprochen interessant, dass Sie in 21 Jahren keine einzige Ringeltaube als Beutetier der Wanderfalken zu Gesicht bekommen haben. Der Sperber, der sich seit etwa 8 Jahren immer wieder mal in unserem Garten bedient, erbeutet nämlich verhältnismäßig oft Ringeltauben. Von daher würde ich es fast wagen wollen, der Ringeltaube die „unterstellte“ Cleverness abzusprechen. 😀
    Ich vermute, es liegt weniger an der Lernfähigkeit der Ringeltauben, dass der Falke sie selten als Beutetier in den Nistkasten trägt, als an ihrer Trägheit.
    Nach meinen Beobachtungen denke ich, dass die Jagdtechnik der Wanderfalken und die „Flugfaulheit“ der Ringeltauben keine gute Kombination ergeben. Zumindest nicht für die Falken. Während ich Zuchttauben als sehr „flugfreudig“ erlebe, empfinde ich Ringeltauben eher als „flugfaul“ und verhältnismäßig schwerfällige Gesellen. Ich sehe sie nur selten mal richtig zackig durch die Gegend fliegen und noch seltener in nennenswerter Höhe.

    Der Jagdtechnik des Sperbers, der seiner Beute gern auch sitzen auflauert, kommt das natürlich sehr entgegen. Die dicke Ringeltaube hat meistens absolut keine Chance, ihren Körper noch in die Luft zu heben, bevor der Sperber blitzschnell zugeschlagen hat. Denkbar, dass dies ihrem Gewicht geschuldet ist.
    Ob ich mit meiner Vermutung richtig liege, weiß der Geier und woher der das weiß, weiß kein Mensch. 😉

  3. Hans-Martin Gäng 12. Mai 2020 at 17:47 - Reply

    Ich stimme Ihnen zu. Ich sah Wanderfalken meist hoch fliegende Vögel jagen.

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