Uns Menschen erscheint das Verhalten von PERKEO und PALATINA jetzt nicht besonders freundlich-liebevoll. Das sind ja auch menschliche Eigenschaften, die nicht auf Tiere angewendet werden können. Deren Verhalten ist geprägt von Mustern, die vom Überlebenserfolg seit Jahrmillionen geprägt wurden. So sind die Jungfalken im Nistkasten nun bestens ernährt und wiegen jetzt so viel wie ihre Eltern (der Terzel etwa 700 g, die drei Weibchen etwa 900 g). Wer hier häufig zuschaut, hat bemerkt, dass die Eltern nun seltener mit Nahrung ankommen und die Jungen deshalb besonders heftig schreien und gieren. Sie sind so hungrig und so aggressiv, dass die Eltern nur für ganz kurze Zeit im Kasten verweilen. Hätte ich Zeit, würde ich – bei schönem Wetter, wie heute – viele Stunden unten auf dem Marktplatz verbringen. Dort gibt es ja Cafés und Restaurants mit Blick auf die Anflugstange. Wenn plötzlich laute Bettelrufe zu hören sind, würde ich von meinem Cocktail oder Eisbecher aufschrecken und den Turm betrachten: Ich wette, ich könnte in den nächsten Tagen dann PERKEO oder PALATINA mit Beute in den Fängen im Schleichflug um den Turm kreisen sehen. Sie provozieren damit die jämmerlich rufenden Jungfalken und locken sie so zum Abflug.

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