was unsere nahe Anteilnahme am Familienleben der Heiliggeistfalken angeht. Schon haben zwei der Jungfalken – vermutlich die beiden Terzel – das Kasteninnere verlassen und halten sich nun bevorzugt auf dem Brettchen zwischen Schwelle und Stange auf. Heute hielten sie sogar dort ihren Mittagsschlaf. Der erste Jungfalke hat sich auch bereits schon auf die Stange hinaus gewagt. In den nächsten Tagen werden ihm die Geschwister folgen. Auf Melanies Video ist gut zu erkennen, dass alle drei dem Gewicht und der Größe ihrer Mutter gleich kommen. Nächste Woche werden sie wohl sogar mit ihrem Babyspeck das Gewicht ihrer Eltern übertreffen. Dann kommt die spannende Phase, in der die Altfalken die Nahrungszufuhr verringern, um den Nachwuchs zum Abflug zu zwingen. Etwa nach dem Motto: Wer hungert, muss etwas tun, damit er gefüttert wird:

Auf dem Marktplatz wird dann unten das jämmerliche Bettelgeschrei der Jungen zu hören sein und man wird gelegentlich beobachten können, wie PALATINA oder PERKEO mit Beute in den Fängen gemächlich den Turm umkreisen. Und dann demonstrativ mit der Beute in den Fängen im Schleichflug hinüber zur Schlossruine abdrehen. Sicher bekomme ich dann wieder Telefonanrufe besorgter Altstadtbewohner: " Sie müssen kommen! Die Jungen schreien und schreien schon den ganzen Tag! Auch gestern schon. Und die Alten fliegen nur um den Turm, da ist irgend etwas schief gegangen…" Natürlich juckt es mich dann, aber ich sage es nicht: "Was schlagen Sie vor, was ICH dort oben machen sollte?" Da spiele ich dann doch gerne wieder mal "Lehrerles" und erkläre, was da oben gerade geschieht.
Einmal antwortete ein Anrufer abschließend: "Tja, da könnten auch wir Menscheneltern vom Verhalten der Falkeneltern etwas lernen…"

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