Das ging mir gestern wieder durch den Kopf, als ich gestern oben am Nistkasten gegen 14.30 Uhr eine Fütterung durch ein "Spionloch" live beobachten konnte. Das TRIO hatte schon ab und zu hungrig gepiepst, die Kröpfe waren leer und als PALATINA mit einer Taube kam, ging es zu… wie, ja wie? Wie wir uns das vor 70 Millionen Jahren vorstellen müssen, als es noch keine Menschen gab, also JURASSIC PARK statt Kirchturm. Ich konnte, wieder einmal gar nicht so schnell schauen, wie schnell die Taube zerlegt wurde und wie rasend die nun nicht mehr "süßen" Kleinen gierten, schnappten, schluckten, würgten, ein Graus! Wie sie sich gegenseitig den Happen aus dem Schnabel zerrten, am gleichen Stück zerrten. Manchmal musste man sich sorgen, sie könnten an einem Riesenbissen ersticken! Ach, was! Alle wurden satt, danach kuschelten sie sich wieder eng zusammen und es war wieder still. Ich staune immer wieder über das Tempo, in dem der Altfalke seinen Schnabelbissen beurteilt: Der passt für ein Kleines, den biete ich an, – jener ist zu groß, schlucke ich selbst, – jener zurück zur Klaue zum Festhalten, zerkleinern, neu anbieten, – in Zehntelsekunden! Da erinnerte ich wieder einmal: Vögel sind direkte Nachkommen der Sauriere!
Von der großen Beute bleibt fast nichts übrig! Ein Rest wird nach außen in ein Depot getragen. Zurück bleibt ein Röhrenknochen, vielleicht ein Fuß, – leider nun auch oft der Ring einer Zuchttaube, zum Ärger der Züchter! Ach, würden sich die Wanderfalken doch auf die Marktplatztauben beschränken, es gäbe ausreichend für eine ganze Schar! Nein, sie jagen vor allem hoch und schnell fliegende Vögel, die sie leicht erbeuten können, weil sie ihnen auffallen. Diese Zuchttauben hatten nicht die Zeit der Evolution, um sich an ihren "Feind" anzupassen. Ich habe hier in 16 Jahren in diesem Kasten noch nie als Beute eine wild lebenden Ringeltaube, die es hier häufig gibt, gesehen. Diese sind seit Jahrmillionen an Ihren "Feind" gewöhnt und wissen ihm auszuweichen.