hatte das Turmfalkenweibchen, das  am 26. Juli als zweitletzter Falke dieser späten Brut aus dem Hexenturm gestartet war. Es landete in einem Lichthof des Historischen Seminars. Von den aufmerksamen Damen und Herren Historikern herbei gerufen, finde ich ein völlig ermattetes, aber gut genährtes Weibchen, das sich ohne Gegenwehr von mir greifen ließ, – kein gutes Zeichen! Hoch getragen zum Geländer der Öffnung des Hexenturms zum Innenhof, flattert es – von einem Elternteil auf dem Turm der Jesuitenkirche gerufen – schließlich davon, gewinnt keine Höhe und landet auf dem Boden. Wieder lässt es sich von mir greifen, ich setze es auf ein Fensterbrett in 2 m Höhe , wo es sich in eine Ecke drückt und die Augen schließt.

Was tun? Wo ist das flugunfähige Fälkchen sicher vor Mensch und Tier? Rabenkrähen im Geviert der Universität beobachten uns aufmerksam seit wir den Falken auf das Geländer setzten und haben auch jetzt schon in der Nachbarschaft Stellung bezogen. Im Karton nehme ich den Turmfalken nach Hause, meine Frau taut etwas Fleisch auf, das wir ihm mit der Pinzette in winzigen Streifen hinhalten. Mühsam greift er zwei, drei Happen und verschlingt sie, er ist schon zu schwach zur weiteren Nahrungsaufnahme. Ich setze ihn in den Karton und wir hoffen, dass er sich über Nacht erholt. (Vor Jahren hatte ich mit einem völlig ermatteten Turmfalken ähnlich gehandelt. Als ich am nächsten Morgen den Karton öffnete, schoss er wie ein Blitz davon,  so dass ich sehr erschrak.) Als ich heute früh den Karton öffnete, lag der Turmfalke tot im "Bett" aus Farnkraut, so wie wir ihn am Abend hingelegt hatten. (s. Bildergalerie!)

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