Bei den kühlen Temperaturen in der Nacht brütet JETTA auch in den Morgenstunden. Sonst ist der Vormittag oft PERKEO zugeteilt. Die Ablösungen erfolgen in Sekundenschnelle. Erst wenn es gegen Mittag oben im Turm wärmer wird, können wir gelegentlich einen Blick auf das Gelege werfen.
Als ich gestern gegen 14 Uhr oben am Kasten die Spionlöcher mit einer spitzen Pinzette von angewehten Flaumfederchen befreite – was selbstverständlich sofort von JETTA bemerkt und gelassen beobachtet wurde – fiel mir wieder einmal der Temperaturunterschied zwischen dem von umgebenden Häusern geschützten Marktplatz und dem im strammen Talwind aufragendem Turm auf. Während unten die Sonnenplätze vor der Max-Bar von Gästen besetzt waren, fror ich jämmerlich oben in 56 m Höhe im "wind-chill", der durch die Schindeln und Luken bläst. Die Kamera und die Fotos in unserer Bildergalerie zeigen uns, wie gut das Gefieder die Falken vor Kälte und Nässe schützt. Wenn die Falken beim Brüten die Zeit zur Gefiederpflege nutzen, sehen wir, wie die Federn sich wie Dachziegel überlappen und welche akrobatischen Verrenkungen nötig sind, um mit dem Schnabel alle Stellen zu erreichen.