zeigt sich heute das Paar. Um 11.03 Uhr betrachte ich vom Eingang des Rathauses PERKEO auf der Schwelle des Nistkastens, als auf der üblichen Anflugschneise – aus der Richtung Bergbahn kommend – über den Marktplatz hinweg JETTA auf den Nistkasten zufliegt. Beide Falken äußern ein kurzes Krächzen, dann "baumt" JETTA auf dem Geländer oberhalb des Nistkastens auf. 20 Minuten später sitzen beide noch immer im Schneeregen an ihrem Platz.
In den 1960-er und 1970-er Jahren saßen die Wanderfalken im Nordschwarzwald, die ich seinerzeit bewachen musste, im Januar meist noch weit von einander getrennt auf ihren Lieblingsplätzen und behielten sich über mehrere hundert Meter im Blick. Ab und zu "lahnte" dann mit langgezogen Ruf der eine oder die andere, um auf sich aufmerksam zu machen. Nach stundenlangen Ruhezeiten flog man dann plötzlich gemeinsam ab und entschwand aus dem Tal. Im Februar saß das Paar dann zunehmend dichter bei einander, schließlich auch gemeinsam auf einer alten Eiche auf der Steinbruchkante oberhalb der Horstnische, der Terzel immer in etwas höherer Position. Er war es dann auch, der mich – fast immer – entdeckte, wenn ich im grünen Bundeswehrparka mit Kapuze über dem Kopf "getarnt", durch die Fichten langsam zum Beobachtungspunkt ( 120 m entfernt) schlich. Dann meldete der Terzel mich mit lautstarken, ansteigenden Warnrufen "Gä-Gä-geek-geek!" an. Das hieß wohl: "Da kommt wieder der nervende GÄng…" Das Weibchen zeigte bessere Nerven und blieb meist sitzen.
Wenn ich dann im – mit Fichtenzweigen völlig verdeckten – Unterstand verschwunden war (" Der ist wohl doch nur ein harmloser Maulwurf, der im Boden verschwindet", dachten sich vielleicht die Falken) beruhigten sich die äußerst aufmerksamen und argwöhnischen Wanderfalken sofort. Wenn ich nach Stunden den Unterstand wieder verließ und mich langsam entfernte, wurde nur noch ein-zwei mal knapp gewarnt. Die Falken unterschieden das sofort von der Annäherung an den Horst.