zum Beispiel von den Folgen industrialisierter Landwirtschaft, und Nahrung gibt`s hier offenbar genug: ein Wanderfalke in Manhattan", so lautet die Unterschrift zu dem schönen Foto eines Wanderfalken im Feuilleton der FAZ von heute. 

Reinhard Wandtner bespricht dort das neue Büchlein von Josef. H. Reichholf "Naturschutz", Suhrkamp Verlag, Berlin 2010. Aus den Büchern Reichholfs, in denen immer auch der Rückgang und die Wiederkehr des Wanderfalken genannt werden, habe ich neue Erkenntnisse gewonnen. Viele Begriffe, die uns leicht über die Lippen gehen, wie z.B. Ökosysteme, Naturhaushalt, Nachhaltigkeit hat Reichholf kritisch hinterfragt und die Vorgehensweise mancher Artenschützer in der Vergangenheit  abgelehnt. "Der lange bekämpfte Flughafen München zum Beispiel habe besonders geschützten Arten neuen Lebensraum verschafft. Das größte Brutvorkommen des in Bayern vom Aussterben bedrohten Großen Brachvogels befinde sich heute direkt neben den Start-und Landebahnen"  ist in der Buchbesprechung zu lesen. Reichholf weist darauf hin, dass zwar alle Singvögel geschützt seien, aber nur ein Fünftel könne als gefährdet gelten."Was den Schwund an Arten und Biotopen sowie Änderungen im Wasserhaushalt betreffe, betrage der Anteil von Industrie, Verkehr, Bau- und Siedlungstätigkeit weniger als ein Zehntel dessen, was auf das Konto der Landwirtschaft gehe", so zitiert Wandtner in seiner Besprechung den Verfasser. Dass Städte inzwischen geradezu Refugien für seltene Arten sind, hat Reichholf vielseitig in seinen Forschungen nachgewiesen. Der Wanderfalke, auch der Brutplatz  Heidelberg, sind dafür ein Beleg.

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