Ein nordischer Wanderfalke (Falco peregrinus tundrius) wurde am 21. Januar 2008 bei La Trinchera, Chile (35,08?S/72,31?W) im Projekt "Southern Cross Peregrine Project" eingefangen, mit einem Satelliten-Transmitter versehen und wieder in die Freiheit entlassen. ELIZABETHA wanderte zurück nach Nordamerika und brütete im Sommer auf Baffin Island, Kanada. Am 22. September 2008 begann sie ihren Herbstzug und folgte mit ihren Beutevögeln der "klassischen" U.S.-Ostküste-Route nach Süden. Am 19. Oktober 2008 verließ sie die Küste bei New Jersey und erreichte offensichtlich über dem Atlantik das gegen den Uhrzeigersinn laufende Sturmsystem des Hurrikans "Omar". Mit dessen starken Rückenwind flog sie an diesem Tag "non-stop" nach Süden bis nach Palm Beach, Florida über eine Distanz von mindestens 954 Meilen. Donnerwetter!
Von dort wandert ELIZABETHA nun langsam nach Süden, "erst" am 28.12.2008 erreichte sie wieder Chile.
Die Besenderung von Wanderfalken, wie z.B. beim "Southern Cross Peregrine Project", – da wären wir gerne mal ein paar Wochen dabei, nicht wahr? – führt zu neuen Erkenntnissen: Die Wanderfalken im Norden Amerikas wandern entlang der Atlantikküste und der Pazifikküste nach Mittel- und Südamerika und zurück. Neu ist die Erkenntnis, dass manche sehr schnell wandern, andere dagegen eher gemächlich; viele überwintern in der Karibik – das verstehen wir Menschen ganz gut – andere fliegen sehr weit in den Süden.