entnehme ich dem Artikel "Bioindikation mit Wanderfalken" von Karl Theodor von der Trenck, von Friedrich Schilling – der unser Projekt seit Beginn fachlich unterstützt-, und Daniel Schmidt – der im NABU -Vogelschutzzentrum Mössingen vor Jahr und Tag unseren verunfallten Jungterzel ADRIAN leider vergeblich zu retten versuchte – in der Zeitschrift "Umweltwissenschaften und Schadstoff-Forschung", Band 19, Nr.2, April 2007, S.75 ff. Die Verfasser haben Wanderfalkeneier, darunter auch ein Restei aus der Heiliggeistkirche von 2005, nach PCB , polychlorierte Dibenzodioxinen und -furanen (PCDD/F) und polybromierte Diphenylether (PBDE) aus Flammschutzmitteln, – immerhin sind 10 000 t/Jahr im europäischen Einsatz! – untersucht. Da keine andere Vogelart in ihren Eiern höhere Konzentrationen an langlebigen Umweltschadstoffen anreichert als der Wanderfalke, ist diese Art als Bioindikator besonders geeignet.
Die Ergebnisse lassen aufhorchen: Die Werte der DDT-Derivate von Wanderfalkeneieren überschreiten den Grenzwert (für den Handel und Verzehr) von Hühnereiern um das 90fache, der Gehalt an PCB-Kongenere liegt siebenfach über dem Höchstwert. Dass die Werte für DDT neben den PCB stetig steigen verwundert mich, denn DDT wurde bereits 1972 verboten. Bei den genannten Werten für baden-württembergische Wanderfalkeneier aus den letzten Jahren kam es z.B. bei der belgischen Dioxinkrise 1999 bei gleichen Werten bereits zu einem dramatischen Rückgang des Bruterfolgs bei Zuchthühnern und zu einer erhöhten Sterblichkeit der Küken. Von Flammschutzmitteln, wie z.B. PBDE, sind ihre tumorfördernde Wirkung, ihre Toxitität für die neuronale Entwicklung, Störungen des Schilddrüsenhormonsystems, Hemmung des Immunsystems und Auslösung von Stressreaktionen bekannt, falls diese Flammschutzmittel in die Nahrungskette kommen.