Um 15.16 Uhr reißt das raue Ackzicken von AURORA den hudernden PHÖNIX aus dem Mittagsschlaf. Entgegen ihren sonstigen Auftritten, bei denen sie meist sofort und zielstrebig den Kasten betritt, ist sie lautlos auf der Anflugstange gelandet. Recht schnell ist diesesmal PHÖNIX vom Nachwuchs herunter, es war ihm wohl etwas zu lang mit den Vaterpflichten. Er fliegt ab. AURORA mit leerem Kropf und leeren Fängen zurück, hudert nur wenige Minuten, dann holt sie aus dem Depot (rechtes vorderes Eck) einen Kleinvogel und beginnt mit dem Füttern der drei Küken, äh-pulli ! (Da muss ich ja ein Wörterbuch für Nicht-Ornithologen noch auf diese Seite stellen?!) Kaum hat sie begonnen, ist PHÖNIX zurück – mit leeren Fängen- und eilt zu Weib und Kindern. Wieder einmal staune ich über die folgende Szene und ich bin froh, dass mein Begleiter und das Videoband die Szene bezeugen können, -ein Jammer, das zu diesem Zeitpunkt die Übertragung hierher wohl wieder zusammengebrochen war – : PHÖNIX greift mit dem rechten Fang nach der Beute und für ein-zwei Sekunden gibt es ein lautstarkes Hin und Her zwischen dem linken großen Fang von AURORA und dem rechten schwächeren Fang von PHÖNIX! PHÖNIX bleibt "Sieger", er hat den Kleinvogel (Star?) seinem Weibchen entrissen: Nun rupft er eifrig Stücke aus der Beute, reicht sie mit der Schnabelspitze AURORA und diese gibt sie an die pu – ach was,Küken – weiter. Nun geschieht wieder alles sehr friedlich und blitzschnell. Große Bröckchen schluckt AURORA, anderes wird in ihrem Beck, -ach, was: Schnabel – zurecht geformt und dann den winzigen Schnäbelchen hingehalten. Entfällt den kleinen Schnäbelchen etwas, wird dieses sofort von AURORA wieder aus dem Kies geholt und neu präsentiert. Einmal "putzt" sie geradezu so ein winziges Fleischrestchen vom Schnabel des Fälkchens. Federn, Knochen, der Fuß der Beute verschlingt sie selbst. Fast 20 Minuten dauert dieses Familienmahl.