Als wir hier noch keine Livecam hatten, war ich in den ersten Tagen nach dem Schlupf oft oben an den Spionlöchern des Nistkastens und beobachtete fasziniert die Atzungen der Küken aus 20 cm Entfernung.

Einmal erschrak ich: eines der Küken hatte einen blutigen Kopf und Brust! Ich konnte bei der folgenden Fütterung keine Verletzung entdecken. Wieso waren die Geschwister ( noch) blütenweiß und jenes Küken blutig? Ich ging zum nahen Videorecorder, der mittels einer durch Bewegungsmelder gesteuerten Kamera die voraus gegangene Atzung dokumentiert hatte. Das Band zeigte: Das Küken war gesättigt auf dem Rückzug und war im Gedränge auf den Rücken gefallen. Es brauchte einige Sekunden um sich wieder aufzurichten. In dieser Zeit lag es auf dem Rücken, zeigte AURORA also noch immer Gesicht und Schnabel, was bei dieser den Reflex auslöste, dort hin ein Stückchen Fleisch anzubieten. So hatte AURORA mit einem blutigen Happen mehrfach Kopf und Brust dieses Kükens "angestupst".  Kleine Ursache, erschreckende Wirkung, harmlose Ursache! Solche Details konnte ich früher an den Felswänden aus 100 m Entfernung am Spektiv nie erkennen. Es lebe die moderne Technik!

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