Als die beiden Küken vor 10 Tagen uns vor die Augen kamen, waren diese blütenweiß. Nun sind sie nicht etwa schmutzig, sondern sie tragen bereits ihr zweites Federkleid!
Es sind nun die grauen PELZDUNEN, welche die beiden Küken wärmen.
Die Oberhaut der Vögel ist von unserer Haut völlig verschieden, sie erinnert uns an deren Abstammung von den Saurieren.Bei uns Menschen wird die Hornsubstanz der Oberhautzellen, das Keratin, fortlaufend abgestoßen und von innen erneuert. Als Schuppen auf unseren Schultern, als Hornhaut an unserer Fußsohle und Handinnenflächen, als Haare und Finger- und Zehennägel werden diese abgestorbenen Zellen von nachwachsenden lebenden Zellen verdrängt und als tote Substanz nach außen geschoben.
Die Oberhaut der Vögel bildet Federn aus. Bei der Vogelfeder wird zunächst im Schutz einer Hornhülle (Blutkiel) ein kompliziert eingerolltes „Gebäude“ gebildet, das sich dann zu einer verhornten und hochspezialisierten Federfahne entfaltet,wenn diese Hornscheide aufsplittert. Denn jede Feder dient, je nach ihrer Lage am Falkenkörper, ganz bestimmten Zwecken und wird erst nach der Mauser völlig erneuert! Die harten Armschwingen von LISELOTTE und RUPERT unterscheiden sich völlig von ihrem weichen Bauchgefieder.
Bei unseren Küken formen sich diese „Federorgane“ nun aus. Blutkiele, weil sie bei Verletzung leicht bluten, heißen die bläulich glänzenden Hornscheiden der Zapfen, die nun am Stoß und an den Flügeln bald sichtbar werden. Dann werden diese Hornzapfen an der Spitze eintrocknen und es erscheint die zunächst noch eingerollte Federfahne, die sich allmählich zur Fläche entrollt. Dabei wird die Pelzdune aus ihrer Hauttasche ausgeschoben.
Das „niedliche“ Aussehen der beiden Küken ändert sich nun rasch und sie werden uns bald nicht mehr so „gefallen“ wie bisher. Vor allem ihre tierischen „Tischsitten“ und ihr „Benehmen“ wird uns gar nicht gefallen!