Wir lesen mit Erleichterung – DANKE für die kontrollierenden Einträge in das Gästebuch! – dass die Falken diese Eingriffe in ihren Luftraum und auf ihre Kirchtürme offensichtlich misstrauisch, aber tolerant, zur Kenntnis genommen haben.

Ein interessantes und – alles in allem – lehrreiches Vorkommnis für unser Lernen über das Verhalten wild lebender Wanderfalken in einer Stadt. ZEPHYR & LISELOTTE zeigen sich als belastbar und bleiben hartnäckig an ihrem Nistplatz!

Falls jemand von unseren Gästen auch heute Zeit & Lust hat, das Verhalten des Paars zu kontrollieren: Um 12.30 Uhr und um 16 Uhr sind die Akrobaten mit Musik erneut zwischen den Türmen unterwegs. Dauer: jeweils ca. 35 Minuten. Am frühen Nachmittag sind LISELOTTE & ZEPHYR meist unterwegs.

 

Aber bei welcher Annäherung und an welchem Datum ist deren Grenzbelastung so stark, dass sie endgültig diesen Nistplatz verlassen und fortan wegbleiben?

Erfahrene Betreuer/-innen von Nistplätzen wild lebender Wanderfalken an Felsen kennen das! (Ich erlebte das z.B. in den 1960-er bis 1990er-Jahren an einem still gelegten Steinbruch. Wir hatten in dessen Steilwand die traditionelle Brutnische – auf`s Feinste  und erfolgreich – optimiert: Den Boden eingetieft, trocken gelegt und gegen den Zugang der dort lebenden Marder gesichert. Ein Abrollen des Geleges oder ein Abrutschen der Küken mit einem kleinen Wall nach außen verhindert, störender Aufwuchs gerodet u.s.w. Dennoch verließ das Paar aus unbekannten Gründen diese „optimale“ Stelle und zog Dutzende von Metern  entfernt in eine andere Nische, die feucht, nicht mardersicher und – nach unserer Meinung! – ungeeignet war. Tatsächlich kam es dann dort zu Brutausfällen.)

3 Comments

  1. Naschi 10. September 2023 at 18:25 - Reply

    Selbst lebe ich auch in einer touristischen Hochburg. Die Besucher aus vielen Ländern der Welt kommen sicher nicht wegen den, die Vögel, störenden Events zu Land, zu Wasser und in der Luft, sondern den Sehenswürdigkeiten und der Geschichte. Es gibt Stadtteil- und andere Feste, Konzerte und Events mit unerträglichem lautem Technogedöns. Das geht sehr zu Lasten der einheimischen Bevölkerung.

    Auch hier gibt es einen Kirchturm mit einem Wanderfalkenpaar und einem Nistkasten. Dieser ist leider nicht direkt anfliegbar, sondern muß begangen werden. Ein Brutnachweis ist bisher nicht geglückt.

    2016 wurde eine Sicherheitskonstruktion auf der Aussichtsplattform unterhalb des Turms angebracht, da zwei Menschen sich mit einem Sprung das Leben nahmen. Diese mußte wegen Sandstein und Denkmalschutz gut durchdacht werden. Drohnen wurden eingesetzt, ein Kran um das Konstrukt dort zu plazieren. Der erste Versuch ist gescheitert, der zweite gelang. Über mehrere Wochen ein massiver Eingriff in das Falkenrevier. Danach war der Turm lange verwaist, die Falken kamen erst 2018 wieder zurück.

  2. Hans-Martin Gäng 11. September 2023 at 14:51 - Reply

    Ihre Erfahrungen zeigen, dass jeder Turm schwierige Stellen aufweist und es nicht selbstverständlich ist, erfolgreich bei einem Nistangebot zu sein.

  3. Dorothee 12. September 2023 at 13:21 - Reply

    Lieber Herr Gäng, ist das Foto von Jungfalke Icarus (T/NU) auch vom letzten Wochenende ?
    Dann ist er also noch in Heidelberg. Gut sieht er aus, das Nesthäkchen von 2023.

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