ist spektakulär und unfassbar virtuos, – aber nicht der erste Flug! Bereits der erste Start geschieht überraschend – schwups! – und wenn wir nachzählen, fehlt ein Jungfalke. Der Erstflug ist ein mühsames Flattern und endet hier in Heidelberg oft nach 20 Metern auf dem Kirchendach oder auf einem Dach in der Nachbarschaft. Leider landen auch manche auf dem Boden, was ein  hohes Risiko bedeutet: Schnell fahrende Autos oder rasende Radler (häufig in Heidelberg), Schutznetze und Stacheln zur Taubenabwehr, aggressive Hunde, der nahe Neckar …

Jedes Jahr erhalte ich Anrufe: “ Gegenüber auf dem First des Hausdachs steht einer IHRER Falken und schreit jämmerlich seit 10 Stunden! Helfen Sie ihm! Er bettelt, aber seine Eltern fliegen nur um den Turm.“  Ja, aber wie? Womit? Meine angebotene Wette, dass der Dachfalke, – oft inzwischen in der Regenrinne stehend, am folgenden Morgen verschwunden sei, hätte ich immer gewonnen. Meine Erklärung, dass ich die Eltern des Falken nicht bitten könne, ihr Kind endlich zu füttern und dass der ausgeflogene Falke auf diese Weise zum Zweitstart angeregt würde, wird dann zögerlich  akzeptiert. (Ich war ja 47 Jahre erfolgreicher Lehrer.)

Fast jedes Jahr wird mir berichtet, dass ein erststartender Jungfalke, – den freundliche und mutige Menschen auf dem Boden bergen oder bewachen, bis er wieder auf Flughöhe gesetzt wird, – von einer Gruppe von Rabenkrähen (Corvus corone), die in und über der Altstadt leben, sofort angegriffen und zu Boden gedrückt worden wäre.

Erstaunt bin ich dann, dass bereits wenige Tage nach dem Ausfliegen sich das Blatt gewendet hat: Jungfalken fliegen dann bereits hervorragend, ja, verfolgen dann schon spielerisch andere Vögel, auch Krähen, in der Luft. Manche Jungfalken kommen auch zwei Tage später, souverän landend, zum Nistkasten zurück, da gab es doch immer etwas zu knabbern…

Leave A Comment

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.