Nachdem in den 1960-1970-er Jahren wild lebende Wanderfalken in Süddeutschland nahezu ausgestorben waren – in Baden-Württemberg  gab es nur noch ca. zwei Dutzend Brutpaare – hat sich der Wanderfalke durch Schutz- und Überwachungsaktionen gut erholt.

An den natürlichen Brutplätze in Felswänden und still gelegten Steinbrüchen sind Wanderfalken wieder anzutreffen. Dort nistet aber auch der Uhu (Bubo bubo), eine große und eindrucksvolle Eule, die – geradezu lässig – in der Nacht schlafende und ruhende Wanderfalken abpflückt. Der Uhu hat sich sehr stark verbreitet, nicht nur in Felswänden und Steinbrüchen, auch mitten in den Städten!

Im „Arbeitskreis Greifvögel und Eulen“ des NABU Heidelberg erfuhr ich in dieser Woche, dass in der Stadt Heidelberg mindestens drei Uhupaare leben, und die Steinbrüche entlang der Bergstraße und im Neckartal alle vom Uhu besetzt sind, der dort erfolgreich brütet!

Alle ehemaligen Brutplätze des Wanderfalken im Neckartal zwischen Heidelberg und Mosbach sind nun vom Uhu belegt, es gibt dort keine brütenden Wanderfalken mehr!

Wie gut, dass ZEPHYR & PALATINA innerhalb des Kirchturms brüten, dort sind sie einigermaßen vor den nächtlichen Angriffen des Uhu geschützt.

Die Rückkehr des Uhu ist erfreulich, aber es dauert lange, bis sich der Wanderfalke auf die neue Konkurrenz und Bedrohung  in seinem Biotop einstellt: Es gibt bereits Erkenntnisse, dass Wanderfalkenpaare den Uhu an „ihren“ Felswänden entdecken und tagsüber durch häufiges Anfliegen und Scheinangriffe stören und abdrängen!

Solche Beobachtungen finde ich besonders interessant.

Es gibt inzwischen auch ausreichend junge Wanderfalken in der Luft, die Partner und Territorien suchen. Falls ZEPHYR oder PALATINA eines Tages hier nicht mehr anwesend sind , wird sich rasch Ersatz einfinden!

Foto: Uhu in Heidelberg, 2014!

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