Wir sehen seit Jahrzehnten hier in Heidelberg, dass unser Territorialpaar P & Z fast ganzjährig zu beobachten ist. Vor allem ist ZEPHYR von September bis zum Ausfliegen der Jungfalken im Mai über unsere stationären Kameras täglich zu erkennen. Zwar wandern die Weibchen der Wanderfalken außerhalb der Balz-und Brutzeit häufiger und weiter als die Terzel aus ihrem Brutgebiet , aber auch sie entfernen sich nicht allzu weit um ihr Territorium nicht zu verlieren.
Abgesehen von den hoch im Norden nistenden Wanderfalken, die in südlicheren Gefilden überwintern, – ich habe vor zwei Tagen darüber geschrieben – , sind die Heidelberger PALATINA & ZEPHYR ortstreu und legen keine großen Entfernungen zurück.
Dem neu erschienen Buch von R.Sale und S.Watson The Peregrine Falcon entnehme ich auf S. 361 f. erstaunliche Beobachtungen von wandernden Wanderfalken:
Ein Wanderfalkenterzel, bei Oulu, Zentral-Finnland beringt, wurde acht Monate später in Devon, England fotografiert: 3.300 km entfernt. Ein Wanderfalkenweibchen, im Mai 1997 in Northumberland, im Nord-Osten von England beringt, wurde im März 1998 auf Lanzarote, Kanarische Insel, tot aufgefunden: 3.065 km Luftlinie. Ein Wanderfalkenterzel, im späten Mai in Taunton, Süd-West England beringt, wurde 155 Tage später in Tiznit, Marokko tot aufgefunden: Luftlinie 2.435 km. Es gibt sogar zwei nordamerikanische beringte Wanderfalken, die den Atlantik überquert hatten (Lissabon, Portugal und Brighton, England), sowie ein in USA beringter Tarsus (Lauf) eines weiblichen Wanderfalken, 2008 im Tessin, Schweiz gefunden. Ich erinnere, dass ein Wanderfalke, südlich von Heidelberg geschlüpft und beringt, tot in Portugal gefunden wurde.
Foto; Beringung von vier Küken am 25. Mai 2003
Schon damals das fast traditionelle Heidelberger Quartett zwei Terzel ADRIAN, LEO und zwei Weibchen SASCHA und CAROLINA, dabei der „Hausmeister“ HMG und vier Schüler der AG Heiliggeist-Wanderfalken der Geschwister-Scholl-Schule, Heidelberg- Kirchheim