In  GÄNGS-TAGEBUCH-ARCHIV habe ich in den Vorjahren gelegentlich Anfragen beantwortet, wo und woran Wanderfalken, vor allem die ausgeflogenen Jungfalken in ihrem ersten Jahr, sterben.

Wir freuen uns, dass Architektur, z.B. hohe Gebäude wie der Turm der Heiliggeistkirche, erfolgreich für neue Brutplätze anbietet. Aber jedes Jahr erfahren wir aus den Medien, dass Wanderfalken, aber selbstverständlich auch viele andere Vogelarten auf Glasfassaden aufprallen und sterben.

In der „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ vom 25. Oktober 2022, lese ich heute auf S. 14 den interessanten Artikel von Petra Ahne „Mitbewohner der anderen Art -Biodiversität und Architektur werden bislang kaum zusammengedacht. Dabei wäre es ganz einfach“. Sie berichtet von einer Tagung zu diesem Thema in der Berliner Architektenkammer.

Ich zitiere einige Sätze zu dem Berliner Museum und Veranstaltungshaus FUTURIUM, das „.. wie ein einladendes Raumschiff … in der Nähe des Hauptbahnhofs sitzt. Ein von der Naturschutzbehörde beauftragtes Monitoring hatte ergeben, dass bei dem Gebäude ein „signifikant erhöhtes Tötungsrisiko“ für Vögel besteht. Bei Versuchen mit Vögeln in einem Flugtunnel haben sich Raster mit Punkten und Strichen als effektiv erwiesen. UV-Markierungen helfen nicht, Silhouetten von Greifvögeln sowieso nicht.  Seit ein paar Wochen ist die Glasfront mit gepunkteter Folie beklebt. … Für uns Menschen muss man für den Panoramablick zum Regierungsviertel nur kleine schwarze Punkt wegfokussieren, was ganz gut klappt.“

Laut der „Länderarbeitsgemeinschaft der Vogelschutzwarten “ sterben jedes Jahr bis zu fünf Prozent der Vögel in Deutschland an Glasscheiben, macht über 100 Millionen. Vögel können Glas nicht als Hindernis erkennen; wenn sich Bäume oder Himmel und Wolken in den Scheiben spiegeln, versuchen sie darauf zuzufliegen.“

 

 

One Comment

  1. Oli Schmidt 26. Oktober 2022 at 11:36 - Reply

    Das ist sehr interessant, zumal dieses Jahr in Nürnberg leider ein Jungfalke gegen die Scheibe vom Zukunftsmuseum, geprallt und verendet ist.

    Vielleicht sollten Sie dem Museum den Artikel zukommen lassen, das mit den Punkten wäre ja eine einfache pragmatische Lösung!?

    Klasse Recherche, vielen Dank für die Info.

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