„Was gibt es heute zum Mittagessen?“ So fragen WIR uns gegenseitig. Bei Familie Wanderfalke gibt es immer das, was im Angebot reichlich vorhanden ist und was leicht zu erbeuten ist. Das ist – je nach Territorium – recht verschieden. An den Küsten der Welt jagen Wanderfalken Vogelarten, die an der Küste reichlich vorkommen, in den Städten jene Arten, die hier reichlich vorhanden sind. In den Fachbüchern, z.B. bei Rockenbauch, D. „Der Wanderfalke in Deutschland“, Bs. 2, S. 904-948 (!) gibt es lange Beutelisten mit Dutzenden von Vogelarten. Sie zeigen, dass Wanderfalken Opportunisten sind, also sich sehr gut – wie wir – an das Marktangebot anpassen. An der Spitze der zahllosen Rupfungslisten in Baden-Württemberg stehen Drosseln und Arten ähnlicher Größe, es folgen Tauben, – vor allem während der Aufzucht der Küken, dann Stare, Amseln und Sperlinge.
Federn und Kopf werden entfernt, der Rest verzehrt. Vollständig! Das Bild zeigt einen Beuterest, den die Heidelberger Wanderfalken aus dem Nistkasten trugen und fallen ließen. Das findet man häufig in der Nähe der Kirche. Wir erkennen den Schultergürtel einer Taube und das angeknabberte Kahnbein, – das auch wir kennen, wenn wir eine Hühnerbrust für unseren Teller aufteilen.
Das ist ja wirklich sauber abgenagt! Hier wird nichts verschwendet.