Bedeuten die anhaltenden stürmischen Böen, die z.Zt. über Heidelberg und durch das Neckartal brausen, eine Gefahr für die Wanderfalken? Nein, nein! Die Luft, die bewegte Luft, die stark bewegte Luft ist das Lebenselement der Vögel, selbstverständlich auch des Wanderfalken! Wenn ich in den letzten Tagen besorgt auf die nahen, schwankenden, hohen Bäume die unser Haus weit überragen blickte, so sah ich ich die Meisen und Amseln dennoch an der Vogelmästerei auf meinem Balkon. Auch bei stärksten Böen holten sie sich rasch einen Happen, verschwanden allerdings dann wieder schnell in den Hecken. Rabenkrähen ließen sich durch die Luft tragen, dass man fast vermuten konnte, sie hätten Spaß dabei.  Wanderfalken, als Hochgeschwindigkeitsjäger, werden bei Starkwind bestimmt besonders schnell unterwegs sein.

Ich selbst stand vor Jahren mehrfach bei Starkwind am Nistkasten oben im Turm. Das war in der Tat beängstigend. Die Schieferschindeln des Daches, einzeln angenagelt, ratterten im Wind und der lose (!) auf dem steinernen Unterbau aufgesetzte hölzerne Dachstuhl bebte und ächzte, wenn ein neuer Windstoß auf ihn traf. War es AURORA oder JETTA, die seinerzeit ungerührt dabei auf dem Gelege schlief?

Übrigens: Wenn die Glocken  im Turm läuten, übertragen sich deren schwingende Bewegungen nach einigen Sekunden ebenfalls  über das Gebälk ein wenig- vielleicht 1-2 cm – auf das „Falkenzimmer“.  Mit offenem Mund staunt man, wenn man das zum ersten mal dort oben miterlebt. (Eine Begleiterin wollte einmal dann ganz schnell wieder nach unten.) Auch bei dem Höllenlärm des vollen Geläuts, bei dem ich mir dort oben die Ohren zuhalten muss, kann man den brütenden Falken dabei schlafen sehen. Er ist das, auch den donnernden Stundenschlag der Turmuhr, gewohnt.

 

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