Nun gibt der Laubfall meinen Blick frei auf Heidelberger Plätze und Rasenflächen, die ich sonst wegen der Büsche nicht so sehe. Ich zählte in diesen Tagen, im Stau stehend, aus dem Autofenster am Neckarmünzplatz 21 und auf dem Rasen des Bismarckplatzes etwa 50 Tauben die sich dort gegen 9 Uhr am Boden ernährten. Wanderfalken sind wie alle Beutegreifer Opportunisten, die ihre Beute nach Angebot und zu erwartendem Erfolg jagen! Also Beutevögel, die zahlreich vorkommen. Das sind – vor allem bei ZEPHYR – Kleinvögel bis Drosselgröße, z.B. Star, Amsel, bei PALATINA auch größere Vögel, z.B. Tauben. Besonders in der Aufzuchtzeit der Küken werden bevorzugt Haustauben erbeutet, das sehen wir über die Webcams 1 und 2. Dieter Rockenbauch hat in seinem Buch“Der Wanderfalke in Deutschland“ Bd. 2 , S.909-930, lange Listen von tausenden von Rupfungen dokumentiert, die eine erstaunliche Breite an Vogelarten aufweist. Man könnte salopp sagen: DerWanderfalke erbeutet das, was er vorfindet und ergreifen kann.
Es müssen tausende von Tauben zur Zeit in Heidelberg leben, deren Tisch ebenfalls gut gedeckt ist. Welche Menge an Essensresten liegt in den Morgenstunden auf unseren Straßen rings um unsere Weihnachtsmärkte, wie überfüllt sind die Papierkörbe! Wie viele Menschen begegnen mir essend auf der Straße! Entsprechend dem Nahrungsabfall von uns Menschen auf dem Straßenboden und neben den Sitzbänken erhöht sich so die Zahl der Tauben und Ratten. Diese Woche erfuhr ich, dass z.B. in Berlin mehr als 30 Paare des Habichts leben. Die Beute reguliert die Zahl der Beutegreifer und nicht umgekehrt, das lernt man im Biologieunterricht.