Am 40. Tag nach dem Schlupf des ersten Kükens, am 29. Mai 2018, um 10.36 Uhr ist der erste Jungfalke abgeflogen! Herzlichen Dank für die Meldung!
Der erste Flatterflug endet meist nicht all zu weit vom Kirchturm auf einem Dach. Manchmal nur 20 m von der Luke entfernt auf dem Kirchendach. Wenn es sehr gut geht, dann südwestlich auf dem hohen Turm/Kirchendach/Portal der Jesuitenkirche oder auf der Schlossruine. Wenn es schlecht geht, dann in einem engen Hinterhof oder gar auf der Straße. Falls das vorkommt, werde ich von freundlichen Menschen, der Polizei oder der Berufsfeuerwehr angerufen. Ich eile dann herbei und fange den Bruchpiloten mit einem großen Kescher. Ist der Falke sehr zappelig, besprühe ich ihn mit Wasser aus einer Blumenspritze, immer mit verblüffenden Erfolg.Ich stülpe ein leichtes schwarzes Tuch über den Falken im Netz, greife unter das Netz, fasse seine Fänge und hole ihn unter dem Netz hervor. Ich bitte einen Umstehenden das Tuch wieder über seinen Kopf zu legen. Denn der Bruchpilot zeigt sich keineswegs dankbar für meine Absicht ihn wieder auf Höhe zu bringen und hackt mit seinem Schnabel nach meiner Hand. ( Interessant, dass dabei Frauen immer helfen, Männer oft zurück weichen.) Dann kommt der Jungfalke in einen Karton und ich trage ihn zurück auf den Umlaufbalkon des Heiliggeistkirchturms. Nein, ich kann ihn nicht in den Nistkasten zurück setzen, dann würden die Geschwister in Panik flüchten. Denn alles was hier geschieht, sollen die Falken, Alt & Jung, in eigener Entscheidung tun.
Übrigens: Der Zweitstart klappt dann immer souverän und der Bruchpilot landet und fliegt am zweiten Tag „wie ein Alter“…