Damit werde ich gelegentlich mit einem etwas vorwurfsvollen Blick konfrontiert, als sollte ich jeden Tag ein Schälchen Wasser in den Nistkasten stellen. Aber auch in den hohen Felswänden, in denen Wanderfalken meist brüten, gibt es kein Wasser und die Falken nutzen dort nur ganz trockene Nistplätze.
Ja, das QUARTETT auf Heiliggeist hat noch nie getrunken!
Sie nehmen Flüssigkeit, die sie zum Wachstum und zur Entwicklung benötigen, aus der gelieferten Nahrung. Ihr Harn , den sie mit ihrem weißen Kot ausscheiden – na, eher im hohen Bogen ausspritzen! (s. Nistkasten-Innenwände) – ist deshalb sehr konzentriert. Er besteht vor allem aus Harnsäure, wenig Harnstoff und etwa 20% Ammoniak. Neue Besucher/-innen hier haben bestimmt erstaunt beobachtet, dass bereits die kleinen Küken Vogelbeine komplett verschlungen haben. (Vögel haben ja keine Zähne zum Kauen.) Nach einigen Stunden – bis zu 24 Stunden später – würgen die Greifvögel und Eulen dann unverdauliche Federn und Knochen als zusammen geballten Klumpen, Gewölle genannt, wieder hervor.
Erwachsene Wanderfalken baden täglich und sichtbar mit Wohlgefallen irgendwo an einer abgelegenen Stelle, an denen sie sich sicher fühlen. Sie kommen ja nur sehr selten auf den Boden und halten sich auf hoch gelegenen Warten auf, z.B. Bäume links und rechts des Neckartals oder Turmspitzen.