Die Knochen des Foetus, der vier Foeten, bilden sich z.Zt. aus dem Kalk der Eischalen, die sich jetzt stark verändern. Manchmal brechen sie sogar, wie es jetzt wohl leider gerade in München geschah. Die durch den Kalkentzug entstehenden Poren in der Schale erlauben nun immer stärker das allmähliche Eindringen von Sauerstoff und Abgabe von Kohlendioxyd, sowie das Austreten von Wasserdampf aus dem Ei in die Luft. Schließlich ist ja jetzt bereits ein Lebewesen in dem Ei!
Als betagter Wanderfalkenschützer erinnere ich mich an die schlimmen späten 60-er Jahre, als durch die plötzlich abnehmende Schalendicke der Gelege die Eier unter den brütenden Falken zerbrachen. Wer kennt heute noch das Buch von Rachel Carson „The Silent Spring“, das uns – 1963 auch auf Deutsch “ Der Stumme Frühling“ – darauf aufmerksam machte? Eilige Nachforschungen ergaben, dass Pestizide – vor allem DDT – über die Nahrungskette zu Unfruchtbarkeit und gestörtem Kalkhaushalt bei vielen Greifvögeln geführt hatten. War es seinerzeit das DDT – seit 1974 in der Landwirtschaft verboten – , das die Natur (und dich und mich) gefährdete, so sorgt man sich heute über die noch wenig erforschten Wirkungen von Furanen und Flammschutzmitteln, deren Spuren in Falkeneiern seit Jahren nachgewiesen werden.
In diesen Tagen konzentriert sich alles auf das Verschwinden der Bienen, überhaupt vieler Insekten, – in ihrer Artenvielfalt, aber auch in ihrer Biomasse. Daraus folgt nun ein Vogelsterben, denn fast alle Vogelarten, auch Körnerfresser, benötigen bei der Kükenaufzucht Insekten!
Wann lernen wir Menschen endlich, dass in der Natur ALLES mit ALLEM in einem Netz zusammen hängt? Wehe, wenn in diesem Netz Löcher und Fehlstellen entstehen.