„Da gibt es ja immer dasselbe zu sehen und zu lesen!“, denkt heute der selbstkritische Tagebuchschreiber.
Da ihm gerade nichts einfällt, kramt er im Archiv seiner Eintragungen. Wer war denn der erste Heidelberger Bürger, der etwas über Wanderfalken in Heidelberg geschrieben hat?
Das war der Doktor der Rechte und kurpfälzischer Kirchenrat Markus zum Lamm (1544 – 1606)!
Er wäre sicher auch sehr an den Heiliggeist-Wanderfalken interessiert, wenn er noch lebte! Er wohnte zeitlebens einen Steinwurf entfernt unten am Neckar im nordwestlichen Eckhaus der Haspelgasse, sein Epithaph steht im Chor der Peterskirche. Vor genau 453 Jahren begann er mit seinem „Thesaurus Picturarum“, in dem er 207 Vogelarten beschrieb und auch malen ließ.

Das Buch zeigt die damalige Vogelwelt Heidelbergs und Umgebung, aber auch erstaunlich viele exotische Vögel, die von den Pfalzgrafen und Kurfürsten Casimir („Der Jäger aus Kurpfalz“) und Friedrich IV. gekauft, erlegt oder im Schloss im Zwerchgarten, im Falkenhaus, im Taubenhaus gehalten wurden. Vögel, vor allem Falken und Exoten, hatten seinerzeit als Geschenke und Prestigeobjekte dort einen hohen Rang!

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