– erfolgte nach 47 Jahren Abwesenheit des Wanderfalken in Heidelberg! – am 26.Mai 2000. Ich war noch berufstätig und konnte erst am frühen Nachmittag zur Kirche. War es der Terzel RON oder das Weibchen JANA, das beim Erststart ganz unglücklich an der engsten Stelle zwischen Haupteingang der Kirche (Westseite) und Häuserfront der Fischmarktgasse in etwa 4 m Höhe auf dem Giebel der Vorhalle stand? Dort blieb der Jungfalke stehen bis in die späten Abendstunden, wie man mir berichtete: Er flog dann die Haspelgasse Richtung Neckar hinunter und drehte nach Osten ab. Drei Erlebnisse bleiben mir in Erinnerung: Ich stand über Stunden an die Hauswand gegenüber gelehnt und betrachtete konzentriert mit dem Feldstecher den Giebel des Haupteingangs. An diesem Ort kommen unablässig viele Menschen – meist Touristen –  vorüber, viele folgten meinem starren Blick, sahen natürlich nicht mein Ziel und gingen kopfschüttelnd weiter. Alle paar Minuten wurde ich aber befragt: „Was gibt es denn da zu sehen?“ Man lieh sich meinen Feldstecher aus und staunte über meine Auskünfte.  Nach einiger Zeit landete – wenige Meter entfernt – eine der zahlreichen Tauben, die dort leben, neben dem Wanderfalken. Die beiden betrachteten sich längere Zeit ziemlich neugierig. Entwickelte sich etwa ein amouröser Flirt zwischen Löwe & Lamm, wie es für die Endzeit der Welt die Bibel prophezeit? Kein Mensch glaubte mir mehr meinen Belehrungen, dass jener Vogel sich bevorzugt von jenem Vogel ernähre! Mindestens fünfmal beobachtete ich in etwa vier Stunden, dass ein Altfalke (AURORA oder FRITZ) in beträchtlicher Höhe von Süden kommend genau die Linie Hotel zum Ritter – Fischmarktgasse – Haspelgasse sehr langsam Richtung Neckar segelte, als wollte man dem Jungfalken den Weg weisen! Dieser schaute auch jedesmal – bevor ich die Altfalken erblickte – nach oben und verfolgte aufmerksam deren Flug. s. Foto: linker Pfeil= Jungfalke, rechter Pfeil= Taube
Foto: M.Preusch in „Der Wanderfalke in Deutschland“ von Dieter Rockenbach Bd. 2, Ludwigsburg 2002, S. 992)
 

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