Wenn nämlich die vier Jungfalken den Schritt/Sprung aus dem Nistkasten hinauf auf die „Türschwelle“ wagen – manche haben das schon gewagt – und dann die Mutprobe hinaus auf die Anflugstange. Noch vermisse ich das intensive, etwa zwei bis vier Sekunden anhaltende Flügelschlagen im Nistkasten, das die Brustmuskeln kräftigt. Da erscheint mir der Jahrgang 2017 noch recht zurückhaltend. Dann wollen wir auch das Ballieren sehen, so nennt man das Hochspringen, bei dem die jungen Falken das Landen und Zugreifen üben. Dabei wird das Zielen und das Körpergefühl im Luftraum eingeübt. Das haben die 53 Vorgänger bisher auch im Nistkasten einüben müssen. An den Naturhorsten in den Felswänden würden jetzt die jungen Falken zu Fuß  und dabei flatternd die nähere Umgebung zu erkunden versuchen. Sie klettern  dabei auch gelegentlich einige Meter seitwärts, hinauf oder rutschen hinunter und benötigen oft Stunden, um wieder in den – sicheren – Horst und zur Nahrung zurück zu kehren. Diese Phase ist riskant. Ich erinnere einen Vorfall, an dem ein noch nicht flügger Jungfalke bei seinen Klettereien schließlich unten am Fuß der Felswand ankam. Am nächsten Tag war er verschwunden, vermutlich hatte ihn der Fuchs mitgenommen, den wir gelegentlich unten an den Federn und Beuteresten schnuppern sahen.

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