Tennessee Williams schrieb das Schauspiel, wir Alten erinnern uns noch an den Film, gell?
Um 15 Uhr suche ich vom Marktplatz aus mit dem Feldstecher die Dächer ringsum nach dem Frühstarter ab. Nichts! Also Höhe gewinnen und ich steige zum Umlaufbalkon hoch. Mein erster Blick wandert über das Kirchendach: Oh! Da ist der Falke! Wie ein Pfannkuchen liegt er platt auf dem sonnenwarmen Blech und rührt sich nicht. Es wird ihm doch nichts passiert sein?Das Auge ist geschlossen. Nun ist es offen, aha, man döst vor sich hin. Nach langen Minuten hebt er den Kopf und rutscht prompt von Blech auf die Schieferziegel hinab. Reaktionsschnell greift der Falke in letzter Sekunde zum Blitzableiterdraht, der sich den First entlang zieht und klettert zurück auf das Blech. Nun schaut er entspannt um sich, pflegt sein Gefieder und rührt sich die nächste halbe Stunde keinen Millimeter vom Fleck. sein Kropf sieht gefüllt aus. Diese Situation hatten wir vor Jahren schon zwei mal: Ein Falke – ECKART – rutschte schließlich die Dachfläche hinunter bis zum Schneefanggitter und ich musste ihn mit der Feuerwehrleiter unter dem Gejohle vieler Menschen bergen. In einem anderen Jahr balancierte der Falke einen Tag lang auf dem Blitzableiterdraht den First entlang hin und her, war aber am nächsten Morgen aus eigener Kraft in der Luft. So sollte es auch heute sein, hoffe ich. Denn unten wälzt sich ein endloser Menschenstrom die Hauptstraße entlang, der Marktplatz ist mit Tischen, Gästen und Sonnenschirmen gut gefüllt und ich weiß nicht, wie Mensch und Hund reagieren, wenn plötzlich ein Falke vor ihnen landet. Bitte Daumen drücken! (Mit dem Mobilphone habe ich Fotos gemacht, man wird sie in der Galerie sehen.)