wollen manche Menschen ganz genau wissen. In den 1960-er und 1970-er Jahren führte ich an dem Wanderfalkenhorst, den ich im Nordschwarzwald mit einigen Freunden betreute, ein Horsttagebuch, in das wir penibel notierten, wann der Brutwechsel stattfand, wann später die Küken geatzt wurden, vor allem besondere Vorkommnisse: z.B. Besuche von benachbarten Falknern, die um 4 Uhr morgens dort "zufällig" spazieren gingen, wurden notiert. Denn es war damals notwendig, zu kontrollieren, dass aus diesem Horst – aus dem jedes Jahr alle Jungfalken von verschiedenen Personen gewildert/entnommen/ gestohlen worden waren – endlich wieder junge Wanderfalken in Freiheit ausfliegen konnten. Die Biologie des Wanderfalken interessierte uns nur am Rande. Irgend wann haben wir dann das aufgegeben, denn den Falknern war es inzwischen gelungen, Wanderfalken zu züchten. Hier in diesem Nistkasten lief in den Jahren 2000 bis 2003 tags über eine Videoaufzeichnung. Die Durchsicht ergab, dass nachts wohl immer das Weibchen auf dem Gelege lag, tagsüber etwa zu 70% der Zeit. Die Körpertemperatur brütender Vögel liegt zwischen 34° und 38° C unter (!) der üblichen Körpertemperatur der Altvögel. (Michael Wink, Ornithologie für Einsteiger, s. 260)
DAS hätten wir nicht erwartet, oder?