kommen wir uns vor, oder? Nein, das ist doch stark übertrieben! In Rom haben APPIO und VERGINE bereits am 24. Februar das vierte Ei gezeitigt, bei uns ist der Nistkasten noch leer. Es wird wohl noch eine oder zwei Wochen dauern, bis auch wir uns an diesem Anblick freuen können. Der Hormonzyklus, der die Vögel zur Vermehrung drängt, ist natürlich seit Wochen schon im Gang. Er wird von der Tageslänge – also letztlich von unser aller Mutter: der Sonne – in Gang gesetzt und durch den Anblick des Partners/der Partnerin angeregt.

Wanderfalken, die außerhalb der Vermehrungszeit weitgehend allein leben, haben sich bereits zum Jahresende wieder in ihrem Territorium eingefunden und sich angenähert. Ich erinnere mich noch gern an meine Jahre im Nordschwarzwald, wo das Wanderfalkenpaar, das ich seinerzeit betreute, sich um die Jahreswende wieder in Horstnähe fand. Der Terzel stand oberhalb der Felswand auf einem Eichenast, das Falkenweib zunächst weit entfernt jenseits des Tales auf einer Fichte und das Paar nahm Kontakt über gelegentliche gedehnte Rufe miteinander auf. Kontaktlahnen nennen es die Ornithologen. Bald saßen sie näher, dann flogen sie gemeinsam und schließlich saßen sie gemeinsam oberhalb des Horstes auf "ihrer" Eiche, das Weibchen auf dem dicken Ast, der Terzel ein Stock höher auf einem dünneren Ast. Letztendlich kam es – nach gemeinsamen "Testflügen" und den üblichen "Hochzeitsgaben" in Form von Beuteübergabe des Terzels – zu lautstarken Kopulationen.
Das alles findet nun in Heidelberg "über den Dächern" statt.

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