Ich muss über mich schmunzeln: Sonst nicht gerade mit guten Augen ausgestattet, habe ich doch ein gutes Auge auf die Falkenwelt. Auf den Rollwegen am Frankfurter Flughafen, wie auch in Berlin-Tegel freute ich mich am Freitag früh und heute nachmittag an lärm- und abgasresistenten Turmfalken, die sich von den fauchenden Triebwerken der Flugzeuge in unmittelbarer Nähe keineswegs von der Mäusejagd abhalten lassen. Am Alexanderplatz in Berlin Mitte wohnend, beobachtete ich täglich fast bei jedem Kommen und Gehen die benachbarten Wanderfalken des Roten Rathauses. Am Freitag Abend gegen 22 Uhr, aus einem Restaurant in der Jüdenstraße tretend, hören wir keine 20 Meter über uns einen bettelnden Jungfalken: Er folgt dicht seiner Mutter, die eine Beute tragend, vor ihm steil zum Rathausturm hoch fliegt. Noch kann er ihr die Beute nicht entreißen. Jetzt wohl überall wunderbar zu beobachten: Wildes Leben in der Stadt, ganz unabhängig von dem Gewusel der Menschen unten.