sind nun notwendig. Mit meinem strengen Lehrerblick habe ich bereits auf dem Umlaufbalkon des Turms die Gäste belehrt: "Auf Zehenspitzen zum Kasten, keinen Pieps will ich hören! Nicht sprechen! – Später: "Abstand! Flüstern! Ja, man darf fotografieren, aber ohne Blitz! Nein, man darf sie nicht auf den Arm nehmen und streicheln!" Nun folgt die Beringung: Tuch weg, Oh! Ah! – Auch die Küken staunen uns kurz an, beginnen dann aber sofort wieder ein lautes Protestgezeter.
Ich greife mir ein Küken behutsam aber stabil um den Körper – ohne zu drücken, die Knochen sind ja noch ganz zart! – und versuche dabei einen Fang festzuhalten, den anderen hin zu halten. (Manchmal messen wir mit einer Schieblehre die Dicke der Fänge und mit einem Zollstock die Griffweite von Fangklaue zur Klaue des Mittelzehs. Gelegentlich wird der Jungfalke in einer Küchenwaage gewogen.) Schließlich tuscheln die "Experten" über die festgestellten Maße und den allgemeinen Eindruck des Kandidaten mit seinen 21 Tagen Lebensalter und nicken sich zu: "Das ist sicher ein Weib/Terzel!" (Mit Genugtuung haben wir immer die nachfolgende Bestätigung unserer augenscheinlichen Geschlechtsbestimmung durch die Genanalyse zur Kenntnis genommen.) Ich unterscheide die Küken vor allem an ihrer Stimme: Weibchen laut & tief, Terzel leiser und höher!

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