JETTA & PERKEO sind mit ihrem Federkleid – ich habe in den Vorjahren hier darüber geschrieben – sehr gut gegen Nässe und Kälte geschützt! Wie oft habe ich ich schon zähneklappernd und mit tränenden Augen durch das Spektiv zu ihnen auf das Turmkreuz geschaut, wo sie im eiskalten Wind und Schneeregen ungerührt ausharrten. "Warum setzt Du Dich nicht unten in den trockenen und geschützten Kasten?", so denken wir dann mit unserem egozentrischen Hirn. Wir sehen auch durch unsere Übertragung, dass die Falken ganzjährig viel Zeit mit Gefiederpflege verbringen und die Federn mit ihrem Schnabel – wie eine Ente – von einer Drüse oberhalb ihrer Schwanzfedern versorgt – "einölen". So weit so gut und sinnvoll.
Das gleiche Federkleid, das den Altfalken so trefflich trocken hält und wärmt, hält die Körperwärme aber fern von Gelege und Küken! Diese Isolierung ist jetzt beim Brüten unerwünscht!
Mutter Natur hat natürlich vorgesorgt: Bei beiden Falken hat die voraus gegangene Balz den Hormonspiegel bei Prolaktinen, Progesteron und Estradiol gehoben, vor allem nach dem Legen und dem "Anblick" von mehreren Eiern! (Deshalb beginnt die Brut noch nicht mit dem erstem Ei, sondern erst mit dem dritten.) Diese Hormone bewirken: Einzelne Dunen aus dem unteren Federkleid, aber auch vom Deckgefieder am Bauch, lösen sich und fallen sogar aus. Zwei Gewebefelder am Bauch erweitern sich durch Flüssigkeitseinlage und werden stärker mit Blut versorgt. Man nennt sie Brutfleck. So ist bei JETTA und PERKEO dieser Bereich für die nächsten Wochen fast so warm wie das Körperinnere. (Vögel haben im Vergleich zu uns Menschen eine leicht höhere Temperatur.)