heißt segeln lernen! Dass viele Vögel, – wir denken vor allem an Geier, Bussarde, Adler, u.s.w.  – die von der Sonne erwärmte warme Luft (Thermik, Konvektion) nutzen, um sich darin in Schlaufen in die Höhe tragen zu lassen, ist bekannt. Hier in Heidelberg benutzen auch die Gleitschirm- , Segel- und Drachenflieger gern einen solchen "Bart" – wie sie sagen- um sich in der warmen aufsteigenden Luft über dem Geisberg oder Königstuhl in die Höhe zu schrauben. Sie verhalten sich dabei nach den Regeln von Helmut Reichmann, der diese wahrscheinlich bei den Vögeln abgeschaut hat: Klappt es mit dem Aufwind, so vergrößere die Spirale! Sinkst Du, so verenge Deine Spirale in der Thermik! Ist Dein Aufstieg konstant, so bleibe in dieser Kreisbewegung!

Zsuzsa ?kos von der Eötvös Universität in Ungarn hat nun mit Videoaufnahmen und GPS-Protokollen den Flug von Wanderfalken, die meisterhaft solche Konvektionen nutzen um sich auf Jagdhöhe "Anwarten" hochtragen zu lassen, verfolgt und ausgewertet. Er stellte fest, dass Wanderfalken keineswegs in einer Konvektion die Drehrichtung ihrer Aufwärtsspirale beibehalten, sondern dass sie häufig die Richtung ihrer Spirale beim "Schweimen" wechseln. Es ist keineswegs widersinnig ,mit einem Richtungswechsel den "Bart" zu wechseln, stellte ?kos bei Computerauswertungen im dreidimensionalen Raum fest: Mit dem Richtungswechsel finden die Wanderfalken vor allem bei den – häufigen – Turbulenzen in einer Konvektionsströmung mühelos die stärkeren Aufwinde. 
Als ich das las, nickte ich, denn ich habe solche Richtungswechsel in einer Thermik bei den Heidelberger Wanderfalken schon oft beobachtet. Ich hatte mich gewundert, warum der Falke plötzlich 50 m nach rechts oder links abdriftet und einen "Fahrstuhl im anderen Drehsinn" nutzt. Wieder etwas dazu gelernt…

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